Aufgrund des Sturmes Friederike im Jahr 2018 und der Dürre der letzten drei Jahre mussten rund 25.000 Fichten in den städtischen Wäldern gefällt werden. Zudem stehen zusätzlich noch viele tausend tote Bäume in den Wäldern der Stadt. „Nach endlosen Baumfällungen in diesem Jahr können wir nun endlich wieder einmal etwas Schönes tun: Bäume pflanzen“, so Sebastian Rabe, Leiter der städtischen Forstabteilung.
Die Stadt setzt seit über dreißig Jahren grundsätzlich auf Mischwälder, die in erster Linie aus heimischen Laubbaumarten bestehen. Dieses Konzept wird nun auch auf den neu entstandenen Freiflächen umgesetzt.
Insgesamt 15 verschiedene Baumarten pflanzt die Stadt. So werden Buchen, Eichen, Ulmen, Linden, Erlen, Hainbuchen und Kirschen aber auch Walnuss, Weißtanne und Douglasie gesetzt, damit dort zukünftig nicht weiterhin Fichte wächst. Gleichzeitig werden auf den Flächen Bereiche nicht bepflanzt. Dort soll die Natur entschieden, welche Bäume künftig wachsen.
An anderer Stelle setzen die Förster dagegen ausschließlich auf die Natur. „Wir haben viele Freiflächen, bei denen wir davon ausgehen können, dass die Natur selbst für einen stabilen Mischwald sorgen wird. Dort lassen wir auch die Natur einfach mal machen“, sagt Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten.
Feuchtes Winterwetter hilft
Die jetzige Pflanzaktion konzentriert sich auf die Waldgebiete Ehrenberg, im Bereich der Oberen Rutenbeck und rund um die Ronsdorfer Talsperre.
Auch die sechs Auszubildenden der Forstabteilung pflanzen aktuell kleine Bäume. So setzen diese nun rund 5.000 Bäume auf einer Fläche zwischen Oberer Rutenbeck und Zeppelinallee, wo sie noch im Sommer rund 300 tote Fichten gefällt haben.
Das feuchte Winterwetter spielt den Förstern dabei in die Karten. Während einige Frühjahrspflanzungen in den vergangenen zwei Jahren schlicht vertrocknet sind, ist die obere Bodenschicht mittlerweile wieder gut mit Wasser versorgt. Doch auch wenn der Oktober und November recht feucht waren, ist der Wasserspeicher des Bodens noch nicht wieder ganz aufgefüllt. „Für die neuen Pflanzen ist die Ausgangsituation gut, aber die großen Bäume, die deutlich mehr Wasser benötigen und tiefer wurzeln, haben weiterhin Probleme. Denn unter einem Meter Bodentiefe herrscht immer noch Dürre“, so Christian Buschmann, Förster im Forstbezirk West, in dessen Bezirk nun gepflanzt wird.
Doch auch wenn sich die Förster über das feuchte Wetter grundsätzlich freuen, hat der Regen auch Schattenseiten. Denn die Forstwirte müssen nun bei Dauerregen in unwegsamen, matschigen Gelände Bäume pflanzen. „Unsere Mitarbeitenden leisten seit mittlerweile drei Jahren Schwerstarbeit. Bei Kälte, Schnee, Regen und Hitze kämpfen sie gegen den Borkenkäfer an und pflanzen neue Bäume. Dafür möchte ich ausdrücklich danken – unsere Kollegen leisten wichtige Arbeit für unsere Umwelt, für unser Klima und für die Lebensqualität in unser Stadt“, so Umweltdezernent Frank Meyer.