Parallel zu den Arbeiten am Gerüst sind mehrere Expertenteams unter der Leitung der WSW mobil-Geschäftsführer Markus Hilkenbach und Ulrich Jaeger gebildet worden. Interne und externe Fachleute arbeiten dabei Hand in Hand, um die Schadensursachen festzustellen und nachhaltige Lösungen für die Mängelbeseitigung an Schwebebahnwagen und Fahrschiene zu finden. Insgesamt sind dazu seit Anfang Juli neun externe Gutachter, wie Metallurgen, Schienen- und Triebwagenexperten beauftragt worden.
„Wir gehen den Problemen systematisch auf den Grund und lassen parallel ganz bewusst von unabhängigen Fachleuten auch unsere eigenen Prozesse und Abläufe beispielsweise in den Werkstätten untersuchen, um Verbesserungspotentiale zu finden“, erläutert WSW-Chef Markus Hilkenbach: „Wir werden alles tun, um die Schwebebahn im Sommer 2021 wieder im Regelbetrieb fahren zu lassen und sie wieder zu dem Verkehrsmittel zu machen, das unsere Stadt auszeichnet.“
Räder im Fokus
Bereits seit mehreren Wochen testen die WSW in Abstimmung mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) ein verändertes Radprofil an den Wagen 1409 und 1410. Die WSW erhoffen sich von dem neuen Profil einen geringeren Verschleiß.
Eine weitere Option, um das Problem mit dem Radverschleiß zu lösen, ist die Umstellung von Vollrädern auf ein Radreifen-System, wie es bei der alten Baureihe in Gebrauch war. Um Gewicht zu sparen, verwendet der Hersteller bei der aktuellen Wagengeneration Vollreifen. Jede technische und konstruktive Veränderung an den Fahrzeugen bedarf allerdings der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde TAB. Daher befinden sich die WSW bei allen Schritten in enger Abstimmung mit der TAB.
Bis zum Sommer 2021 nur eingeschränkter Betrieb am Wochenende
Ulrich Jaeger: „Wir gehen davon aus, dass die Untersuchung der Mängelursachen, die Entwicklung technischer Lösungen und die Genehmigungen ein Jahr dauern wird.“ Bis zum Sommer 2021 bedient an Werktagen der aus 29 Bussen bestehende „SchwebebahnExpress“ die Schwebebahnstrecke. Montags bis donnerstags sind, so die aktuelle Planung, für Gerüstarbeiten vorgesehen, jeweils freitags werden Testfahrten stattfinden.
Grund für den eingeschränkten Schwebebahn-Betrieb und die umfangreichen Sanierungsarbeiten sind Probleme mit den Rädern der neuen Fahrzeuggeneration sowie zahlreiche Mängel an den seit 2015 gelieferten Gelenktriebwagen. Anfang Juli hatte die WSW bekannt gegeben, dass die Betriebseinschränkung unausweichlich ist. Aktuell können nur weniger als die Hälfte der 29 in Wuppertal befindlichen Bahnen eingesetzt werden. Für einen regulären Fahrbetrieb sind damit zu wenig Schwebebahnen vorhanden, für den Wochenendbetrieb reicht die Flotte aus.