Obwohl Badleiter Thomas Koch und sein Team erst eineinhalb Monate später gestartet sind, nämlich erst Mitte Juni statt zum sonst üblichen 1. Mai, blicken sie auf eine anstrengende Saison zurück: „Corona hat uns und auch den Badegästen einiges abverlangt, aber rückwirkend hat alles gut geklappt. Das Online-Ticketsystem wurde gut angenommen, dadurch hatten wir trotz der begrenzten Besucherzahl keine Warteschlangen.“
Das Freibad Mählersbeck in Nächstebreck im Osten der Stadt ist das einzige verbliebene Freibad Wuppertals in städtischer Regie. Bei stabilem Sommerwetter besuchen bis zu 100.000 Badegäste die über einhundert Jahre alte Freizeiteinrichtung.
In diesem Sommer waren es wegen der Corona-Auflagen nur 20.050 Besucher, davon 2.200 Vereinsschwimmer. Ein dickes Minusgeschäft für die Stadt. „Aber es war uns wichtig, den Daheimgebliebenen ein attraktives Freizeitangebot machen zu können“, erklärt Alexandra Szlagowski, Leiterin des Sport- und Bäderamtes.
Sanierung und Umbau
Das Saisonende fällt Thomas Koch diesmal besonders schwer: „Wir schließen die Tore für die nächsten zweieinhalb Jahre. Das ist schon ein bisschen endgültiger als sonst.“
Aber er freut sich auch, denn schließlich soll das Freibad gründlich saniert und umgebaut werden. Insgesamt 9 Millionen Euro, davon 4 Millionen Euro Fördermittel des Bundes aus dem Sanierungsprogramm für kommunale Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen stehen dafür zur Verfügung.
Bis die ersten Bagger rollen, dauert es noch ein bisschen. Im Hintergrund wird beim Gebäudemanagement der Stadt (GMW) bereits fleißig gearbeitet: „Die Vergabeverfahren für die Fachplaner laufen bereits. Danach folgt die eigentliche Planung und im Anschluss die Ausschreibungen für die einzelnen Baumaßnahmen“, erklärt Susanne Thiel, verantwortliche Produktmanagerin beim GMW. Der Sanierungsbedarf umfasst das gesamte Bad: Angefangen bei den Umkleiden über eine komplette energetische Optimierung bis hin zu heute vorgeschriebenen Lärmschutzanlagen für die Nachbarschaft sollen das Bad, die Technik und die großzügigen Freiflächen bis zur Freibadsaison 2023 auf den neuesten Stand gebracht werden.
Traditions- und Sportbad
An Spitzentagen hat „die Mäh“ 3.000 Badegäste mit den unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Viele Familien besuchen dieses Traditionsbad in dritter oder vierter Generation. Auch als Sportbad hat es für Schwimmer und Wasserballer seit über hundert Jahren große Bedeutung.
Zum Abschluss soll es im September noch ein besonderes Angebot für alle Hundebesitzer geben: Wenn das Chlor aus dem Wasser entwichen ist, sind die Vierbeiner zum Schwimmen eingeladen. Der Termin für das Hundeschwimmen wird noch bekanntgegeben.