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WuppertalPressemeldung – 04.10.2019

Ausstellung zum 150. Geburtstag: Else Lasker-Schüler als Schlüsselfigur der Avantgarde

Als Jüdin angefeindet, zweifach geschieden, alleinerziehende Mutter eines unehelichen Sohnes, umstrittene Künstlerin: Die gebürtige Elberfelderin Elsa Lasker-Schüler (1896 – 1945) versuchte sich eigenwillig und selbstbewusst aus ihrer Außenseiterrolle zu kämpfen und Anerkennung in der Kunstszene zu erlangen.

Wie Lasker-Schüler sich zur Schlüsselfigur der Avantgarde ihrer Zeit entwickelte, zeigt ab Sonntag, 6. Oktober, erstmals die Ausstellung „‚Prinz Jussuf von Theben‘ und die Avantgarde“ im Von der Heydt-Museum (Turmhof 8).

Die Ausstellung folgt chronologisch dem Lebensweg der Künstlerin von (Wuppertal-) Elberfeld nach Berlin und über die Schweiz, wohin sie vor den Nationalsozialisten flüchtete, bis nach Palästina, wo sie 1945 in Jerusalem verstarb. Bis Sonntag, 16. Februar 2020, sind etwa 200 Exponate von Lasker-Schüler und Künstlern, die ihren Werdegang künstlerisch begleitet und beeinflusst haben, zu sehen. Dazu zählen unter anderem Edvard Munch, Franz Marc, Paul Klee, Gottfried Benn, Otto Dix und Jankel Adler.

Flucht in eine jüdisch-orientalisch inspirierte Welt

Die Ausstellung umfasst neben einer Auswahl ihrer Bildkunst auch Fotos, Bücher und Briefe von Lasker-Schüler. Zitate aus ihren Gedichten unterfüttern die Exponate in den insgesamt acht Räumen des Von der Heydt-Museums.

Jussuf

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung Else Lasker-Schülers Zeichenmalkunst, die Einblick in ihre einzigartige und märchenhafte Vorstellungswelt geben: In ihrer Dichtkunst wie auch in ihrer Bildkunst kreierte Lasker-Schüler eine „andere“, jüdisch-orientalisch inspirierte Welt. In dieser spielte sie mit den Geschlechterrollen und trat selbst in imaginären Figuren – als Tino von Bagdad und als Jussuf, Prinz von Theben – auf. Die Traumwelt „Theben“ war für die gebürtige Elberfelderin der Inbegriff ihrer orientalischen Fantasiewelt, Suche nach einer inneren Heimat und Fluchtpunkt gleichermaßen. Dennoch spürte Lasker-Schüler auch eine Verbundenheit zu ihrer Heimat: 1919 wurde am Deutschen Theater in Berlin ihr Drama „Die Wupper“ uraufgeführt, welches soziale Probleme beleuchtet.

Gesamtwerk sichtbar machen

Was verband Lasker-Schüler, eine Frau mit einer eigenwilligen und facettenreichen Persönlichkeit, mit Künstlern ihrer Zeit? Diese Frage soll die von der kommissarische Museumsleiterin Antje Birthälmer konzipierte Ausstellung beantworten. Zudem hat die Ausstellung das Ziel, das Gesamtwerk von Else Lasker-Schüler sichtbar zu machen: ihr Schaffen als Dichterin und als Künstlerin – als Schlüsselfigur der Avantgarde ihrer Zeit.

Die Ausstellung wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadtbibliothek
  • Achim Kukulies

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