Die Stadt möchte dabei eine günstige Gelegenheit nutzen: Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) müssen in der Neuen Friedrichstraße Kanäle erneuern. Deshalb wird der Bereich ab diesem Jahr bis voraussichtlich 2021 zur Tiefbaustelle. Weil im Anschluss daran ohnehin die Fahrbahndecke erneuert werden muss, will die Stadt hier eine Fahrradstraße installieren – so hatten es die Bezirksvertretung Elberfeld und private Initiativen gefordert. Das Ziel: Parallel zur viel befahrenen Gathe entsteht so eine Verbindung für den nicht-motorisierten Verkehr von der Innenstadt zur Nordbahntrasse und umgekehrt.
Bei einem Bürgerbeteiligungsverfahren im Juli vorigen Jahres hatte die Verwaltung die Wünsche, Anforderungen und Anregungen der Betroffenen aufgenommen und die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Fahrradstraße geklärt. Die Fachleute analysierten den Parkraum und erarbeiteten darauf aufbauend ein Konzept, wie eine Fahrradstraße realisiert werden und gleichzeitig der Wunsch nach Parkraum berücksichtigt werden kann. Parkinseln sollen dafür sorgen, dass über die Hälfte der aktuell zur Verfügung stehenden Parkmöglichkeiten erhalten bleiben. Auch Details – wie eine Vorfahrtsregelung für die Fahrradstraße oder Maßnahmen gegen den „Schleichverkehr“ – sind in der jetzt von der BV verabschiedeten Drucksache bereits geplant.
Umgesetzt werden die Planungen für die Fahrradstraße voraussichtlich 2021, weil zunächst die Kanalbauarbeiten erledigt werden müssen und die Straße dann in einem Zug „umgebaut“ werden soll. Die Kosten dafür muss die Stadt aufbringen.
Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Die Friedrichstraße ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir unserem Ziel, Fahrradstadt zu werden, näher kommen. Wir nutzen ohnehin anstehende Bauarbeiten, um für Wuppertal neue Wege zu gehen und dem nicht-motorisierten Verkehr den Vorzug zu geben und unsere Radwege – wie hier die Nordbahntrasse – immer besser anzubinden. So machen wir den Radverkehr nicht nur in der Freizeit, sondern als alltägliche Alternative attraktiv. Dass wir das Konzept gemeinsam mit allen Betroffenen erarbeitet habe, ist ein zusätzlicher Pluspunkt im Verfahren Friedrichstraße. Das kann uns in Zukunft als gutes Beispiel dienen.“
Dezernent Frank Meyer, zuständig für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt: „Wir erarbeiten Grundlagen, um Fahrradstadt zu werden, wie an der Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes, das jetzt gerade in den zuständigen Ausschüssen diskutiert wird und das Anfang Juli dem Rat vorgelegt werden soll. Wir arbeiten auch am Nahverkehrsplan und an Green City Plan, um die aktuellen Anforderungen an moderne und ressourcenschonende Mobilität zu formulieren und umzusetzen.“