Für intelligente Verkehrssysteme will die Stadt insgesamt über 4 Millionen Euro investieren, für 1,88 Millionen ist jetzt die Förderzusage gekommen. Zu dem Projekt-Paket gehört zum Beispiel ein „adaptives, umweltsensitives Echtzeit-Verkehrsmanagement“ oder der Ausbau „verkehrlicher Sensorik zur Erfassung von Verkehrsdaten“. Das ehrgeizige Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, den Verkehrsfluss in der Stadt so fließend zu gestalten, dass alle Verkehrsteilnehmer davon profitieren – vor allem aber die Luftqualität in der Stadt.
„Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass in Sachen Luftqualität und Schadstoff-Emissionen die Auto-Industrie in die Pflicht genommen werden müsste. Aber wir können nicht untätig bleiben und haben uns mit dem ´Green-City-Plan´ vorgenommen, moderne Technik für eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu nutzen“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Dass wir jetzt mit unseren Förderanträgen so erfolgreich waren, ermöglicht es uns, jetzt in die Umsetzung zu gehen. Wir haben dafür in unserer Verkehrstechnik ein bestens aufgestelltes Team.“
Gesamtprojekt dauert voraussichtlich bis 2025
Der Chef dieses Teams, Rolf-Peter Kalmbach, erläutert die Umsetzung des Projektes: „Wir werden bis Ende 2020 die Grundlagen für eine Harmonisierung und Verstetigung des Verkehrs umsetzen und so die Fördermittel des Bundes abschöpfen. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich bis 2025 dauern.“
Zum Projekt gehören Ampelschaltungen, die verkehrsabhängig reagieren, ebenso wie eine App, die Autofahrern die optimale Geschwindigkeit anzeigt, um rote Ampeln und damit Abgas-intensive Wartezeiten zu vermeiden. Die Parkplatzsuche soll über ein Leitsystem ebenfalls optimiert werden, damit die Quartiere vom Suchverkehr entlastet werden können.
Zusätzlicher Baustein der im Mai vom Rat verabschiedeten Projekte des Green-City-Plans ist ein Lieferverkehr-Routing. Mit einer App sollen Kleinlaster mit einer dynamischen Beschilderung über die Talachse gelotst werden – unter Berücksichtigung der Tageszeit und aktueller Umweltdaten. Langfristiges Ziel ist, den Lieferverkehr von zentralen Punkten aus auf kurzen Strecken zu bedienen – dann mit E-Autos oder Lastenrädern. Das Lieferverkehr-Routing gehört nicht zum Förderpaket des Bundes, hier muss die Stadt die Kosten von rund 445.000 Euro selbst stemmen.
Fachleute von Uni, Unternehmen und Stadt arbeiten zusammen
Gemeinsam mit der Bergischen Universität und Wuppertaler Unternehmen setzt das Team der Straßenverkehrstechnik zudem auf Künstliche Intelligenz. Im Rahmen des ebenfalls geförderten Digitalisierungsprojektes „Smart City“ arbeiten die Fachleute von Uni, Unternehmen und Stadt daran, die Verkehrssteuerung mithilfe Künstlicher Intelligenz weiterzuentwickeln. Für dieses Projekt sind Förderanträge in Höhe von rund 435.000 Euro gestellt worden. Ziel ist es, die bisher in der Schaltung von Ampelanlagen eingesetzte Technik weiterzuentwickeln und mit Künstlicher Intelligenz so zu programmieren, dass das reale Verkehrsgeschehen erfasst und in die Verkehrssteuerung einbezogen werden kann. Dieses Projekt soll 2021 abgeschlossen sein.
Verkehrs-, Umwelt und Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer: „Wir haben uns mit den Projekten des Green-City-Plans sehr ehrgeizige Ziele gesetzt. Und: Wir schaffen mit diesen Projekten und der neuen Verkehrssteuerung Maßstäbe. Wir werden alles daran setzen, diese Ziele zu erreichen und die Förderung umfänglich zu nutzen.“