Gast der Runde war Ronald Lünser, der seit Anfang 2019 neuer Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), ist. Mucke hatte im vergangenen Jahr mehrmals beim VRR – als zuständiger Aufgabenträger für den Schienenpersonenverkehr (SPNV) - mehr Pünktlichkeit von den beauftragten Unternehmen eingefordert. Wie Lünser jetzt bestätigt, hat der VRR mehrere Eisenbahnverkehrsunternehmen in den letzten 12 Monaten abgemahnt. „Dieser Warnschuss ist angekommen. Es gibt Qualitätsverbesserungen bei den Unternehmen, aber sie sind noch lange nicht da angekommen, wo wir hinwollen“, bewertete Lünser die aktuelle Situation. Diese wird von der Wuppertaler Verwaltung und Politik weiter kritisch begleitet werden.
Berichten konnte der VRR-Chef über die technische Lösung der bisher kritisierten unzuverlässigen Fahrgastinformation. „Es gibt eine gemeinsame Datenbank, in der Verkehrsdaten aller Betreiberunternehmen in Echtzeit erfasst werden. Egal welche Fahrgast-App genutzt wird, überall sind dieselben Informationen aus dieser Datenbank abrufbar“, so Lünser.
VRR will Tarif-Wirrwarr vereinfachen
Die Gesprächsrunde unter Leitung des Oberbürgermeisters, Teilen des Verwaltungsvorstandes und der Fachverwaltung kritisierte auch die Unübersichtlichkeit bei den Tarifen etwa im Übergang zu einem anderen Verkehrsverbund. Langfristig wolle der VRR den Tarif-Wirrwarr durch digitale Tarifmodelle vereinfachen, die sich aus einem Festpreis und einem Preis pro Kilometer zusammensetzen. Ein erster Praxistest unter dem Namen NextTicket hat dazu im vergangen Jahr bereits erfolgreich stattgefunden.
Einigkeit bestand darin, künftig zu einer anderen Struktur der Finanzierung kommen zu müssen. „Wir wollen mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus & Bahn motivieren. Dafür müssen wir die Angebote ausweiten ohne durch überhöhte Fahrpreise abzuschrecken. Hier stehen wir aber noch am Anfang der Debatte“, sagt Mucke abschließend.