Im Fokus der Befahrung mit einem Kamerafahrzeug stand dabei der bauliche Zustand der Straßen. Für die Fahrbahnen wurde der Zustand visuell erfasst. Die gewonnenen Daten bilden die Grundlagen für weitere Analysen. Sie sollen Rückschlüsse darauf geben, wo und in welchem Umfang Sanierungsarbeiten anstehen und welche finanziellen Planungen dafür notwendig sind. Insgesamt wurde ein Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 970 Kilometern bearbeitet. Erhoben wurden Oberflächenschäden, Flickstellen, Risse und Unebenheiten.
60 Prozent sehr gut bis mittel
Ergebnis der so genannten Zustandsbewertung ist eine glatte 4 – das bedeutet, dass Wuppertals Straßen in einem mittleren Zustand sind. Grundsätzlich lässt sich ein Trend von innen nach außen erkennen: Die Straßen in zentral gelegenen Stadtbezirken sind in etwas besserem Zustand als die dezentralen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Straßen der ersten Kategorie, also Hauptverkehrsstraßen, besser in Schuss sind als Anliegerstraßen. In sehr schlechtem Zustand sind 1,8 Prozent der Wuppertaler Straßen, knapp 60 Prozent sind als sehr gut bis mittel klassifiziert.
Für den aktuellen Zustand ist das noch kein Warnzeichen, für die zukünftigen Planungen hingegen schon. „Insgesamt ist das eine dramatische Situation“, bewertet Verkehrsdezernent Frank Meyer die Ergebnisse der Untersuchung. „Die derzeit eingeplanten Haushaltsansätze werden nicht ausreichen, den aktuellen Zustand über einen Zeitraum von zehn Jahren auf seinem derzeitigen Niveau halten zu können.“ Um den jetzigen Zustand aufrecht zu erhalten, wäre ein Jahresbudget von rund 24 Millionen Euro nötig, so Meyer. Ansonsten drohe eine signifikante Verschlechterung des Straßenzustands.