Der kleine Bulle kam nach knapp 15 Monaten zur Welt. Die Geburt verlief ohne Komplikationen. Zwischen dem Sprung der Fruchtblase und den ersten Stehversuchen vergingen nicht ganz zwei Stunden. Noch am selben Abend trank Thabo selbständig. Dank eines Kamerasystems in den Stallungen konnte die gesamte Geburt über einen Monitor aus beobachtet und dokumentiert werden. Zeitgleich wurden die Zeitabstände mit den Geburten vorheriger Jungtiere verglichen.
Nach drei Tagen brachte das kleine Okapi bereits stolze 26 Kilo auf die Waage. Sein Geburtsgewicht hat Thabo in den vergangenen Wochen schon mehr als verdoppelt, was allerdings nicht ungewöhnlich ist, da Okapijungtiere in den ersten Wochen pro Tag bis zu einem Kilo zunehmen.
Für Thabos Mutter Lomela ist es bereits die vierte Geburt. Sie kümmert sich liebevoll um den kleinen Bullen. Da die ersten Wochen für die Bindung zwischen Mutter und Jungtier besonders wichtig sind, war der Besucherbereich des Okapihauses für diese Zeit geschlossen. Seit einer Woche ist das Okapihaus wieder geöffnet und die Besucher können über einen Monitor die Liveübertragung aus dem Innenstall beobachten. Thabo ist mittlerweile auch regelmäßig im Schaugehege zu sehen.
Die Geburt des Okapibullen ist ein wichtiger Erfolg für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm der Okapis. Die Elterntiere Deto und Lomela kamen in den Jahren 2012 und 2013 zur Zucht in den Grünen Zoo Wuppertal. Der Okapibestand in der Demokratischen Republik Kongo wird auf der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet eingestuft. Grund dafür ist der Verlust des Lebensraumes durch den Menschen und die Jagd auf die Tiere. Umso wichtiger ist jede Okapigeburt innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes. Neben der Zucht unterstützt der Grüne Zoo Wuppertal zusammen mit dem Zoo-Verein die Okapi-Station „Epulu“ im Ituri-Regenwald und somit den Erhalt dieser einzigartigen Art.