„Wir haben schon Ende vorigen Jahres mit der Starkregenkarte eine großartige Datengrundlage für den Umgang mit dieser Folge des Klimawandels vorgestellt. Jetzt haben wir für das andere Extrem, für große Hitzewellen, ebenfalls eine Datengrundlage und können beide Phänomene bei unseren Planungen berücksichtigen“, erläutert Oberbürgermeister Andreas Mucke.
Der Sommer 2018 brachte Sonne satt. Mit 91 Sonnentagen statt der sonst durchschnittlich 37 Tage Sonnenschein war Wuppertal in Sachen schöner Sommer mit dabei. 19 Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius verzeichneten die Wetter-Statistiken (sonst sind das acht).
Dass ein heißer Sommer aber auch seine Schattenseiten hat, machte der Sommer des vorigen Jahres auch deutlich: Vor allem alte oder chronisch kranke Menschen und kleine Kinder litten unter körperlichen Beschwerden, Grünflächen trockneten aus, so dass die Feuerwehr bei Straßenbäumen erste Hilfe leisten musste, im Wald herrschte erhöhte Brandgefahr, teilweise litten Straßenbeläge unter den hohen Temperaturen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Zukunft bedingt durch den Klimawandel vermehrt mit Extremwetterereignissen – wie Hitzeperioden und Starkregen – gerechnet werden muss.
Belastung durch Hitze
In der jetzt aktuell für die Stadt erstellten Analyse wird darauf hingewiesen, dass Hitzeperioden, Hitzeinseln - die in urbanen Räume aufgrund ihrer hohen Bebauungsdichte und den damit verbundenen hohen Versiegelungsgrad entstehen -, zu erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit und der Lebensqualität der Menschen führen. Zudem wird beschrieben, welche Bereiche im Stadtgebiet besonders durch Hitze belastet sind – und wie sich steigende Temperaturen in Zukunft auswirken könnten.
In der Handlungskarte Klimaanpassung werden alle Flächen ausgewiesen, die momentan oder auf das Zukunftsszenario 2050 bezogen ein Konfliktpotenzial bezüglich Hitze aufweisen. Diese Karte wird ergänzt durch einen Maßnahmenkatalog in Form von Streckbriefen, die jeweils Stadt-, Quartiers- und Gebäudeebenen zugeordnet sind. Beide, Karte und Maßnahmenkatalog sollen dann bei der Planung von konkreten Projekten berücksichtigt werden. Das Gutachten zur Hitzebetroffenheit wird auch Bestandteil des Integrierten Klimaschutzkonzeptes sein, das in diesem Jahr von der Koordinierungsstelle Klimaschutz erarbeitet wird.
„Durch die umfassende Erfassung und Berücksichtigung klimatischer Veränderungen wie in der Starkregenkarte oder jetzt in der Analyse der Hitzebetroffenheit können wir frühzeitig darauf reagieren und so die hohe Lebensqualität, die Standortattraktivität und unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und, wo möglich, steigern“, so Frank Meyer, Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt.
Bericht einschließlich Karten und Maßnahmenkatalog können online eingesehen werden. Die Internetadresse: www.wuppertal.de/klimaschutz