„Seit drei Jahren mache ich meine Zuhör-Tour durch die Stadtbezirke Wuppertals. Mir ist es wichtig, vor Ort Einrichtungen und Vereine zu besuchen und zum Abschluss eine offene Diskussionsveranstaltung durchzuführen. So erfahre ich unmittelbar von den Menschen, welche Themen sie im Stadtbezirk bewegen und wo Handlungsbedarf besteht,“ so Oberbürgermeister Mucke.
Bei der Zuhör-Tour am Katernberg gab es viele Fragen und kritische Themen. Die geplante Wohnbebauung am August-Jung-Weg nahm dabei breiten Raum ein. Die Anwohner wendeten sich gegen die Dichte der Bebauung, die geplante Höhe der Wohnhäuser und die aus ihrer Sicht ungeklärten Fragen der Bewältigung des zusätzlichen Verkehrsaufkommens und sprachen ökologische Bedenken wegen der Versiegelung der Freifläche an.
Oberbürgermeister Mucke hatte bei der Veranstaltung in der Kruppstraße zugesagt, sich die Situation gemeinsam mit den Anwohnern und Fachleuten der Verwaltung vor Ort anzuschauen. Dieser Termin hat zwischenzeitlich stattgefunden. Die Anwohner hatten dabei Gelegenheit, ihre Kritikpunkte und Bedenken ausführlich vorzutragen. Oberbürgermeister Mucke hat diese Punkte an die Fraktionen weitergeleitet, damit sie in weiteren Beratungsverfahren berücksichtigt werden können. Da es sich um ein laufendes Bebauungsplanverfahren handelt, entscheiden am Ende die zuständigen politischen Gremien – und dies sind der Stadtentwicklungsausschuss und der Stadtrat.
Forensik und Kleine Höhe
Ein weiteres Thema war die geplante Errichtung der Forensik auf der Kleinen Höhe. Die Vertreter der Bürgerinitiative machten deutlich, dass sie das Vorhaben aus ökologischen Gründen ablehnen. Es handele sich hier um eine wertvolle Fläche, die geschützt werden müsse. „Ich kann die Gründe der Gegner des Vorhabens nachvollziehen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat jedoch klargestellt, dass es einen großen Bedarf an Plätzen für den Maßregelvollzug gibt. Der Standort Kleine Höhe ist das Ergebnis lang dauernder Verhandlungen mit dem Land. Der Rat hat dazu einen entsprechenden Beschluss gefasst und die notwendigen Planverfahren eingeleitet“, erläuterte der Oberbürgermeister. Die Forensik soll nur auf einem kleinen Teil der Fläche Kleine Höhe entstehen. Mit dem Land ist vereinbart worden, dass die Stadt im Gegenzug die Möglichkeit erhält, die Fläche an der Parkstraße für Gewerbe zu entwickeln. Für den Oberbürgermeister ist mit der Errichtung der Forensik die Entwicklung auf der Kleinen Höhe abgeschlossen. Der Rest der Gesamtfläche müsse frei bleiben und dürfe nicht anderweitig bebaut werden.
Weitere Themen des Abends waren die Verkehrssituation im Westfalenweg und In den Birken, die ÖPNV-Anbindung der Grundschule Nützenberger Straße, das undichte Dach in der Kindertagesstätte Nützenberger Straße.
Auch zu diesen Punkten konnten zwischenzeitlich Klärungen erfolgen. So wird das Dach der Kindertagesstätte Nützenberger Straße komplett saniert. Für den Westfalenweg von der Kreuzung Nevigeser Straße bis zum Wohngebiet am Fernsehturm prüft die Verwaltung die Einrichtung einer Tempo 30 Zone und in der Straße In den Birken werden vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.