„Das Gutachten soll die entscheidende Frage beantworten, welche Kosten bei der Sanierung dieser Tunnelröhre für die Nutzung als Fuß- und Radweg entstehen. „Erst auf Grundlage belastbarer Zahlen kann die Entscheidung getroffen werden, ob eine Tunnelsanierung für den Radweg machbar ist“, betont Verkehrsdezernent Frank Meyer, dessen Geschäftsbereich das Gutachten finanziert. Dabei muss das Vorgehen eng verzahnt werden mit dem Zeitplan der Bahn in einem aufwendig vorzubereitenden Planfeststellungsverfahren für deren Streckenmodernisierung.
Zentrale Herausforderung, die es zu lösen gilt: Auf der vorgesehenen Radtrasse gibt es einen Tunnel im Eigentum der Bahn. Die Bahn will ihre Strecke modernisieren und den Begegnungsverkehr der Züge ermöglichen. Dazu werden zwei der drei vorhandenen Tunnel zusammengelegt und saniert. Mit dem dabei anfallenden Abraum, dem Gestein, das bei der Zusammenlegung übrig bleibt, wollte die Bahn eigentlich den dritten, von ihr nicht mehr benötigten Tunnel verfüllen.
„Das wollen wir verhindern, denn mit dieser Tunnelverfüllung wäre die Langerfeld-Trasse nicht mehr realisierbar“, erklärt Andreas Mucke. „Die Bahn hat uns für Alternativlösungen erfreulicherweise Entgegenkommen signalisiert. Damit sie Planungssicherheit bekommt, müssen wir den Tunnel jetzt untersuchen lassen.“
Die Projektidee kommt vom Verein Neue Ufer und wird von den Bezirksvertretungen Langerfeld/Beyenburg und Heckinghausen und den an der Trasse liegenden Unternehmen Vorwerk, Erfurt und 3M unterstützt.
Im Falle der Realisierbarkeit müsste als nächstes die Förderfrage geklärt werden. Je nach Förderprogramm variieren die Eigenanteile, die in diesem Fall der Verein Neue Ufer aufbringen will, zwischen 10 und 30 Prozent. Ein Ausbau als Rad- und Fußweg ist frühestens ab 2024 nach Beendigung der Bahnarbeiten möglich.
Die Langerfeld-Trasse als Verlängerung der Schwarzbachtrasse, die die Wuppertal Bewegung in eigener Regie baut, würde rund 38.000 Menschen in Langerfeld, Beyenburg und Heckinghausen besser an den Radverkehr anbinden und hätte auch für die Unternehmen und die geplante 7. Gesamtschule am Standort des ehemaligen Art-Hotels große Vorteile.