Alle Städte in NRW sind dann aufgerufen, ihre Sirenen zu testen, die Wirksamkeit von Durchsagen auszuprobieren und die Warn-App Nina, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, probehalber zu testen.
Ziel des vom Innenministerium des Landes initiierten Aktionstages ist es, die Menschen für die öffentliche Warnung zu sensibilisieren und zu zeigen, wie mit solchen Warnsignalen umgegangen werden soll.
Bessere Warnung
Bis in die 1990er Jahre hinein hatte die Bundesrepublik ein flächendeckendes Netz an Luftschutzsirenen unterhalten – auch in Wuppertal. In der Folge wurden die meisten Sirenen deaktiviert und abgebaut – mit dem Ende des „Kalten Krieges“ endete auch die Ära der Luftschutz-Sirenen. Inzwischen gibt es – auch mit Blick auf Naturkatastrophen, große Brände oder Anschläge – die Überzeugung, dass Sirenen die Menschen besser warnen können als ausschließlich Durchsagen mit Lautsprecherwagen. Das gilt besonders, wenn ein solches Ereignis nachts geschieht.
Seit Mitte 2011 wurden deshalb auch in Wuppertal zunächst die noch zehn bestehenden Sirenen überholt und wieder in Betrieb genommen. Inzwischen sind an insgesamt 27 Schwerpunktstandorten im Stadtgebiet Hochleistungssirenen fest installiert worden, weitere 20 sind derzeit in Planung und sollen bis 2020 stufenweise aufgestellt werden. Außerdem hat die Feuerwehr in Wuppertal sechs mobile, auf Fahrzeugen verladene Sirenen. Sie können im Bedarfsfall individuell platziert werden und die gleichen Sirenentöne wie die fest installierten Sirenen erzeugen.
Mit Fahrzeugen unterwegs
Am „Warntag“ wird die Feuerwehr zudem mit Fahrzeugen in der Stadt unterwegs sein und mit Durchsagen auf den Aktionstag aufmerksam machen. Die Fahrzeuge werden in den Bereichen Clausen, Freudenberg, Westende, Uellendahl, Heinrich-Böll-Str./Hilgershöhe, Eckbusch und Lichtenplatz unterwegs sein.
Menschen, die die Warn-App Nina auf ihrem Handy gespeichert haben, werden eine Probe-Warnmeldung erhalten.
Der „Warntag“ soll NRW-weit künftig immer am ersten Donnerstag im September und eine Sirenenprobe am ersten Donnerstag im März stattfinden.
„Wir möchten die Menschen mit einer solchen Übung auf den Ernstfall vorbereiten“, so Feuerwehr-Chef Ulrich Zander. „Falls außerhalb eines solchen angekündigten Probe-Alarms die Sirenen eine Warnung abgeben, sollten die Menschen Ruhe bewahren und Gebäude aufsuchen, Fenster und Türen schließen und Klima-Anlagen abschalten, damit keine Schadstoffe in die Innenräume gelangen können. Wir empfehlen, das Radio einzuschalten und auf die Durchsagen der Lokalsender zu achten. Außerdem bitten wir darum, mögliche Anweisungen zu befolgen und gegebenenfalls anderen zu helfen – also zum Beispiel alten Menschen in ihrer Nachbarschaft oder Kindern, deren Eltern gerade nicht da sind. Im Notfall sind natürlich Polizei und Feuerwehr unter den Rufnummern 110 und 112 zu erreichen.“ Im Ernstfall, so Zander, würde zudem ein Bürgertelefon eingerichtet und die Homepage der Stadt mit Informationen bestückt.