Aufgrund der angespannten politischen Atmosphäre in Deutschland – von der rechtspopulistischen Mobilisierung bis hin zu fremdenfeindlichen Aufmärschen – nimmt die Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH das Benefizkonzert am 3. Oktober zum Anlass, mit einer Programmänderung die Themen Ausgrenzung und Stigmatisierung zu behandeln. Nach der Nationalhymne erklingt am Tag der Deutschen Einheit Paul Hindemiths ›Engelkonzert‹, erster Satz der Sinfonie ›Mathis der Maler‹ und Ouvertüre der gleichnamigen Oper. Die Sinfonie wurde am 12. März 1934 in der Berliner Philharmonie unter Leitung von Wilhelm Furtwängler mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Daraufhin wurde Hindemith mit einem von Adolf Hitler persönlich abgesegnetem Aufführungsboykott abgestraft und aus der »deutschen Musik« ausgegrenzt.
Der Tag der Deutschen Einheit ist ein Symbol des Zusammenschlusses, des Miteinanders und des Überwindens von Grenzen. Eine sensible Auseinandersetzung mit den aktuellen Geschehnissen – wobei Chemnitz und Köthen nur als »Spitzen des Eisbergs« zu Tage treten – veranlasst Generalmusikdirektorin Julia Jones und das Sinfonieorchester Wuppertal, mit ihren Mitteln in Form von Musik Stellung zu beziehen: für ein gemeinschaftliches, offenes und tolerantes Wuppertal, das Menschen in ihrer Vielfalt willkommen heißt.
BENEFIZKONZERT
Hindemith, Brahms, Copland & Dvořák
Benefizkonzert am Tag der Deutschen Einheit zugunsten der TelefonSeelsorge Wuppertal
Di. 3. Oktober 2018, 11 Uhr
Historische Stadthalle Wuppertal
Selina Lohmüller, Klarinette
Sinfonieorchester Wuppertal
Julia Jones, Dirigentin
PAUL HINDEMITH
Engelkonzert. 1. Satz der Sinfonie ›Mathis der Maler‹
JOHANNES BRAHMS
Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a
AARON COPLAND
Klarinettenkonzert
ANTONÍN DVOŘÁK
Slawische Tänze op. 46, Nr. 1, 2 & 8
Vorverkauf
Karten gibt es telefonisch unter 563 7666 oder direkt bei der KulturKarte am Kirchplatz 1, Ecke Calvinstraße.