Wenn die Einheit von europäischer Kunstmusik und amerikanischem Jazz gefeiert wird, darf Leonard Bernstein als populäre Lichtgestalt der amerikanischen Musikgeschichte naturgemäß nicht fehlen – zumal sich sein Geburtstag in diesem Jahr zum 100. Mal jährte.
Mit seinen ›Symphonic Dances‹ aus der ›West Side Story‹ schuf das musikalische Multitalent eine Einheit zwischen dem »Ernsten« und dem »Einfachen«. Bernstein steht wie kein anderer Komponist für die Pluralität von Stilen und überwindet auf spielerische Weise jegliche Genregrenzen.
Auch George Gershwin bannte den Ausdruck des »amerikanischen Schmelztiegels« in seine Klangsprache. Mit der ›Rhapsody in Blue‹ schuf er ein Werk, durch das der Jazz die klassische Konzertbühne eroberte. Bei der Uraufführung saß Gershwin selbst am Klavier, beim 3. Sinfoniekonzert übernimmt diesen Part der mehrfach ausgezeichnete Pianist Teo Gheorghiu, den so mancher Cineast noch aus dem Film ›Vitus‹ kennt. Damals spielte das Klavier-Wunderkind Teo Gheorghiu an der Seite von Bruno Ganz einen hochbegabten Jungpianisten.
Neben Gershwins populärer ›Rhapsody in Blue‹ interpretiert Gheorghiu auch Maurice Ravels Konzert für Klavier und Orchester in G-Dur. Das Klavierkonzert ist durchsetzt mit Ravels Eindrücken von seiner viermonatigen Konzerttournee durch die USA und Kanada, wo er unter anderem George Gershwin und den Jazz kennenlernte.
Mit der zauberhaften Klangwelt aus Ravels ›Le Tombeau de Couperin‹ wird das Sinfoniekonzert im Großen Saal der Stadthalle eröffnet und stimmt die Besucherinnen und Besucher auf ein mitreißendes Klangabenteuer ein, das vom amerikanischen Dirigenten John Nelson geleitet wird