Dies hat nach der gestrigen Beiratssitzung des Tanztheaters, in dem Vertreter der Stadt, des Landes, des Tanztheaters und der Pina-Bausch-Foundation sitzen, heute, am Dienstag, 13. November, der Finanzausschuss der Stadt beschlossen. Die Verpflichtung von Bettina Wagner-Bergelt und Roger Christmann ist für eine Dauer von zwei Jahren vorgesehen, längstens bis zum Ende der Spielzeit 2020/2021.
Das Erbe Pina Bauschs lebendig erhalten und weiterentwickeln
Für Oberbürgermeister Andreas Mucke ist wichtig, dass für den Übergangsprozess jetzt zwei ausgezeichnete Persönlichkeiten ausgewählt wurden, die das Tanztheater Wuppertal nicht nur inhaltlich und künstlerisch verwalten, sondern auch weiter entwickeln. „Wir haben im Sommer mit dem Beirat den Prozess der organisatorischen und inhaltlichen Neuaufstellung des Tanztheaters auf den Weg gebracht. Internationale Experten beraten über die künftige Ausrichtung des Tanztheaters und werden Politik und Verwaltung sowie dem Land NRW einen entsprechenden Vorschlag für die künftige organisatorische und inhaltliche Ausrichtung unterbreiten. Ziel muss sein, das Erbe Pina Bauschs lebendig zu halten und weiter zu entwickeln. Auf Basis der dann gefundenen Struktur des Tanztheaters Wuppertal werden Personen für die künstlerische und kaufmännische Leitung gesucht. Dieser Prozess wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher bin ich persönlich Frau Wagner-Bergelt und Herrn Christmann dankbar, dass sie für die Zeit des Übergangs diesen Prozess begleiten und mitgestalten. Und natürlich wird die Compagnie in diesen Prozess eng eingebunden,“ so Mucke abschließend.
Tanztheater braucht eine handlungsfähige Führung
Auch Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig freut sich über die neue Führung des Tanztheaters. „Das Tanztheater hat einen Prozess zur Weiterentwicklung gestartet. Damit sollen die inhaltlichen und künstlerischen Ziele des Tanztheaters definiert, die künstlerische Arbeit des Ensembles daraus abgeleitet und die zukünftige Führungs- und Leitungsstruktur konzipiert werden. Diese Fragen müssen intensiv diskutiert werden, auch mit externen Fachleuten. Dies wird dauern, und währenddessen braucht unser Tanztheater eine handlungsfähige Führung. Der Findungskommission ist es gelungen, in einem Auswahlverfahren zwei hervorragende Fachkräfte dafür vorzuschlagen.“
Prozess ohne Zeitdruck
Für Kulturdezernent Matthias Nocke ist mit der Neubesetzung der Leitung des Tanztheaters ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft für das Tanztheater gemacht: "Die Zukunft des Tanztheaters braucht Kontinuität und Werktreue, aber auch Aufbruch und Neueinstudierungen. Von zentraler Bedeutung für den nun einsetzenden Prozess der Weiterentwicklung der Compagnie und die damit verbundenen kreativen Prozesse, bei denen das Pina Bausch Zentrums stets mitgedacht werden muss, ist, dass kein Leitungsvakuum entsteht und das Tanztheater durch Bettina Wagner–Bergelt und Roger Christmann einen entscheidenden Zuwachs an fachlicher Expertise, Erfahrung und Kompetenz erhält, der diesen Prozess ohne Zeitdruck ermöglicht.“
Alle drei dankten dem bisherigen kaufmännischen Leiter Dirk Hesse für seine geleistete Arbeit. Wie bereits bekannt hatte Hesse angekündigt, seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag, nicht verlängern zu wollen.
Die künstlerische Leitung ist seit der Kündigung der bisherigen Intendantin Adolphe Binder im Juli unbesetzt.