Im Mai 2017 wurde das Einwohnermeldeamt effektiv umstrukturiert; unter anderem wurde die Terminreservierung eingeführt. Seitdem konnte das engagierte Team viele Erfahrungen sammeln und die Abläufe kontinuierlich verbessern.
Trotzdem ist die Situation im Einwohnermeldeamt angespannt. Oft finden die Bürger keine freien Termine im System. Dabei hat Wuppertal mit 45 Meldeamts-Öffnungsstunden in der Woche das größte Zeitfenster aller kreisfreien Städte in NRW.
Dies ist aus Sicht des Bürgerservices auf den ersten Blick positiv, sorgt aber andererseits dafür, dass die überwiegend weiblichen Beschäftigten schon aus familiären Gründen gerne in andere, teilweise besser bezahlte Verwaltungsbereiche wechseln, wo zudem statt Schichtdiensten mit festen Zeiten flexible Teilzeitmodelle und Arbeiten im Homeoffice möglich sind.
Seit 2017 hat das Meldeamt auf diesem Weg alleine zwanzig Leute verloren. In den vergangenen Monaten waren von 43 vorgesehenen vollen Stellen zeitweise nur noch 30 besetzt.
Trotz laufender Wiederbesetzungsverfahren sinkt durch diese hohe Fluktuation die Zahl der verfügbaren Termine pro Woche erheblich, was wiederum für Stress bei den Bürgern sorgt.
Steigende Fallzahlen und neue Aufgaben
Steigende Fallzahlen und neue Aufgabeninhalte, beispielsweise durch den eID-Ausweis für EU-Bürger und zeitliche Befristungen bei der Gültigkeit von Kinderreisepässen kommen dazu.
In den vergangenen Wochen konnten externe Mitarbeiter gewonnen werden. Eine weitere Ausschreibung läuft derzeit. Die neuen verwaltungsunerfahrenen Kräfte werden ihren Dienst ab 2019 antreten und müssen im neuen Beruf erst einmal eingearbeitet werden. Das dauert aufgrund der komplexen Materie mehrere Monate und bindet in dieser Zeit weitere personelle Ressourcen.
Um das Grundproblem der hohen Fluktuation besser in den Griff zu bekommen, hat das Team einen Vorschlag erarbeitet, der auf den ersten Blick kontraproduktiv wirkt: Die Öffnungsstunden des Einwohnermeldeamtes sollen ab Mitte März um drei Stunden in der Woche reduziert werden. Im Effekt kann das Schichtmodell so optimiert werden, dass durch den Wegfall vorgeschriebener Pausen und Rüstzeiten und durch Bündelung der Kräfte unter dem Strich mehr Termine für die Bürger vergeben werden können.
Die neuen Öffnungszeiten ab 15. März sind:
Montag: 07:00 – 14:00
Dienstag: 07:00 – 18:00
Mittwoch: 07:00 – 14:00 (bisher 16 Uhr)
Donnerstag: 07:00 – 18:00
Freitag: 07:00 – 13:00 (bisher 14 Uhr)
An den Öffnungszeiten in den Bürgerbüros ändert sich nichts.
Wuppertaler Service führend in ganz NRW
Auch mit diesen moderat reduzierten Öffnungszeiten bietet die Stadt Wuppertal im Vergleich zu allen anderen Einwohnermeldeämtern in NRW nach wie vor den höchsten Kundenservice im Termingeschäft und bei den Öffnungszeiten an. Bei ausreichend vorhandenem Personalbestand kann der gewünschte Bürgerservice – kurzfristiger Termin ohne Wartezeit vor Ort - auch wieder optimal umgesetzt werden.
Bis dahin bittet die Verwaltung die Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf geplante Reisen ihre Pässe und Personalausweise frühzeitig zu überprüfen und auch andere Anliegen nach Möglichkeit mit etwas Vorlauf zu planen. Wer nicht auf Anhieb einen freien Termin im Reservierungssystem findet, sollte trotzdem immer mal wieder reinschauen, denn jeden Tag werden neue Termine frei gegeben. Bürger, die Termine geblockt haben, die nicht mehr benötigt werden, können diese beim Servicecenter oder online wieder freigeben.