Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, wegen Brückenarbeiten bei Bielefeld in 2019, den ICE aus Berlin aus Zeitgründen in Hamm nicht mehr zu teilen, sondern in der einen Stunde über die Ruhrstrecke und in der anderen Stunde über Wuppertal fahren zu lassen.
In einem Brief an den NRW-Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn,
Werner Lübberink, schreibt Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Die von Ihnen für das Jahr 2019 angekündigten Ausfälle, die längeren Fahrzeiten und veränderten Umsteigebeziehungen werte ich als erheblich. Dass während der Bauarbeiten von März bis Oktober 2019 insbesondere die ICE-Linie 10 (Verbindung Wuppertal-Berlin) Wuppertal nur noch alle zwei Stunden bedienen soll, ist eine besondere Einschränkung. Ich hätte mir daher eine bessere Informationspolitik seitens der Deutschen Bahn gewünscht, zumal die Sperrzeiten mehrere Jahre im Voraus angemeldet werden müssen.
Um bis zu 50 Minuten wird sich die Fahrzeit der Verbindung Berlin-Wuppertal verlängern. Addiert mit den schlechten Pünktlichkeitswerten im Fernverkehr fürchte ich, dass sich die Fahrzeit de facto um weit mehr als eine Stunde verlängern wird und Anschlüsse nicht mehr erreicht werden können. In diesem Falle wäre dann auch keine zweistündliche Anbindung mehr gewährleistet.
Der Wirtschaftsstandort Wuppertal ist auf eine verlässliche ICE-Anbindung in die Hauptstadt angewiesen. Im Gegensatz zu anderen Städten ist für den Standort Wuppertal das Flugzeug weder zeitlich noch ökologisch eine adäquate Alternative zur Bahn.“
Mucke weiter: „Ich erkenne zwar an, dass die Schieneninfrastruktur dringend erneut werden muss. Allerdings bin ich der Auffassung, dass die Lasten für Wuppertal verhältnismäßig bleiben müssen. Ansonsten schadet dies langfristig der Wettbewerbsfähigkeit des Bergischen Landes.
Ich erwarte eine Korrektur des Fahrplans und bitte Sie bei künftigen Baumaßnahmen um eine frühzeitige Information, die der Stadt Wuppertal Einflussmöglichkeiten erlaubt.“