Als Quotenbringer erwies sich das diesjährige Motto #SchönLügen. Am vergangenen Wochenende endete das Lesefest mit dem Biennale-Finale und einem satirisch-medialen Rückblick. 3.000 Zuschauer besuchten in den vergangenen 14 Tagen insgesamt 33 Veranstaltungen an 24 Orten in ganz Wuppertal.
Lesungen und Autorengespräche
Die Mischung aus hochkarätigen Lesungen mit deutschen und internationalen Autoren und Autorengesprächen mit profilierten Literatur-Redakteuren kam an: "Der literarische im Dialog eröffnete dem Publikum neue Perspektiven", sagt Monika Heigermoser, Leiterin des Kulturbüros der Stadt. Neben anspruchsvollen Diskursen ging es auch in fünf Schullesungen und Lesungen der Literaturverbände um die Kunst des Schreibens und die Auseinandersetzung mit dem Motto #SchönLügen.
Vom Skulpturenpark bis zur Stadtbibliothek
Für die Veranstaltungen wurden unterschiedliche Orte genutzt. So wurde die Literaturbiennale im Skulpturenpark Waldfrieden inmitten der aktuellen Skulptur-Ausstellung von Markus Lüpertz eröffnet. Die Färberei, die Börse, die Wuppertaler Bühnen, das katholische Bildungswerk, das Swane Café, das Loch und erstmals auch die Stadtbibliothek Elberfeld wurden zu Schauplätzen für "Schönlügen", dem roten Faden aller Veranstaltungen.
Monika Heigermoser freut sich über die vielen begeisterten Besucher. "Wir sind überwältigt von der großen Resonanz, die die Wuppertaler Literatur Biennale über die Grenzen hinweg erfährt. Damit hat sich das Wuppertaler Festival-Konzept in seinem Geist und Anspruch bestätigt."
Bergische Uni mit im Boot
Besonders erfreulich war für Heigermoser die deutlich gestärkte Kooperation mit der Bergischen Universität. "Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Autor und Verleger Hermann Schulz war ein Bestandteil der Biennale", so die Leiterin des Kulturbüros. Viele Veranstaltungen wie die mit Jan Wagner oder Thomas Glavinic sprachen die Studieren-den an und waren gut besucht.
Fake news und Haltung zeigen
Zu den Highlights zählten die Eröffnungsveranstaltung mit der Verleihung des Preises der Literaturbiennale, die Lesung von Irene Dische "Zum Lügen ist es nie zu spät" sowie das Autorengespräch von Sten Nadolny mit Sigrid Löffler mit dem Titel "Jedem Zauber wohnt ein Anfang inne". Wolf Biermann räsonierte im ausverkauften Barmer Bahnhof über die Doktrin eines ganzen Staates. Um "Haltung zeigen" ging es bei Autor und Wellenchef Jochen Rausch. Im Mittelpunkt vieler Diskussionen: Fake news, die Schattenseiten von Hass-Kommunikation im Internet und wie dagegen gearbeitet werden kann.
Heigermosers Fazit: "Die Literaturbiennale ist zu einem Juwel in der Wuppertaler Kulturlandschaft geworden. In zwei Jahren sollen wir in die fünfte Runde gehen!"
Möglich wird das Festival vor allem durch die Kunststiftung NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die dem Projekt als Hauptförderer zur Seite stehen. Weitere Förderer sind die Jackstädt Stiftung, die Stadtsparkasse Wuppertal und die Firma Knipex.