"Die Wuppertaler Bühnen sind konsolidiert, das Haus ist langfristig bestellt", freute sich Oberbürgermeister Andreas Mucke. "Wir sind auf einem guten Weg, und diese Kontinuität möchte ich gern beibehalten".
Alte Bekannte wie der Dorfrichter Adam aus Kleists "Zerbrochnem Krug", die Zofe Susanna aus "Figaros Hochzeit" oder Smetanas "Moldau" kommen auf die Bühnen von Opernhaus und Stadthalle. Dabei setzen alle drei Sparten auf Kontraste: Traditionelles und Zeitgenössisches wechseln sich ab.
Oper
Im Musiktheater eröffnet eine konzertante Aufführung von Massenets "Werther" die Saison. "Große Oper spielt bei uns eine große Rolle", so Intendant Berthold Schneider. Die weibliche Hauptrolle der Charlotte singt "Singer of the world" Catriona Morrison, die Wuppertal als Artist in Residence verbunden bleibt. Die Opern "Luisa Miller" von Verdi und "Die Hochzeit des Figaro" von Mozart sind weitere Klassiker im Repertoire, ebenso wie die Operette "Land des Lächelns" von Lehar. Modern wird es mit John Cage und seiner Kompostion "Play Europeras 1 & 2". Außerdem sind "Die tote Stadt" von Korngold, "Das Labyrinth" von Dove und "Kleines Stück Himmel" geplant - letzteres für kleine Zuschauer ab 2 Jahren. Wieder aufgenommen werden die "Rocky Horror Show", "Hänsel und Gretel" und "Carmen".
Schauspiel
Das Team vom Sprechtheater startet mit "Der zerbrochne Krug" auf der großen Bühne des Opernhauses in die neue Spielzeit. Anschließend gibt es ein Doppel-Stück von Teresia Walser und "Blick zurück im Zorn" von Osborne, bevor im November das Familienstück auf dem Programm steht. Diesmal werden "Drei Nüsse für Aschenbrödel" gesucht - begleitet von der Musik aus dem gleichnamigen tschechischen Märchenfilm, die das Sinfonieorchester einspielen wird. Die zauberhafte Geschichte kommt im Theater am Engelsgarten heraus und wandert dann ins Opernhaus. "Einzelne Aufführungen werden vom Orchester live begleitet", kündigt Intendant Thomas Braus an. Es folgen "Richard III" von Shakespeare, "Der Drang" von Kroetz, "Im Schatten kalter Sterne" von Nußbaumeder und "Ein Winter unterm Tisch" von Topor. Geplant ist "Ichundich" von Else Lasker Schüler, wieder aufgenommen wird "Alpenglühen" von Turrini.
Sinfonieorchester
"Das Jahr ging schnell um", resümiert Generalmusikdirektorin Julia Jones ihre erste Spielzeit im Tal. Und hat festgestellt: "Die Wuppertaler sind sehr offen, sie sagen alles direkt." Auch sie setzt auf ein Programm der Kontraste: Zu bekannten Stücken in den Sinfoniekonzerten kombiniert sie selten Gespieltes, Neues und Unbekanntes. So wird neben Rimsky-Korsakow eine jüngst erst entdeckte Komposition seines Schülers Strawinsky zu hören sein. Ein selten gespieltes Stück von Poulenc und Haydn, Bartok und sein Landsmann Kurtag, Mozart und Dutilleux, Beethoven und Walton, Dvorak und de Frumerie treffen musikalisch zusammen. Beim achten Sinfoniekonzert wird Catriona Morrison mit von der Partie sein: Sie singt die Rückert-Lieder von Mahler. Mit dem chinesischen Instrument Sheng, einer Mundorgel, kommt ein Exot nach Wuppertal - es wird im zehnten Sinfoniekonzert zu hören sein. Fortgesetzt wird die Reihe "Uptown Classics" mit Kammerkonzerten an ungewöhnlichen Orten. Alle, die gern selbst singen, sollten sich den 2. Juni 2019 vormerken: Dann ist ein großer Publikumschor unter Leitung von Jones geplant.