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WuppertalPressemeldung – 09.07.2018

Beschluss des Stadtrates: Großes Interesse an einer Bundesgartenschau

Mit breiter Mehrheit hat der Rat der Stadt Wuppertal am Montag, 9. Juli, grundsätzlich großes Interesse an einer Bundesgartenschau in Wuppertal bekundet. Basis soll eine im Mai präsentierte Machbarkeitsstudie sein.

Basis soll eine im Mai präsentierte Machbarkeitsstudie sein, die neben klassischen BUGA-Elementen unter anderem eine Seilbahn über den Zoo, eine spektakuläre Hängebrücke an der engsten Stelle des Tals und einen Sportpark an der Nordbahntrasse im Westen der Stadt vorschlägt.

Begründung: Die Machbarkeitsstudie zeige überzeugende touristische Effekte eines solchen Großereignisses für die Außendarstellung als „grünste Großstadt Deutschlands“, aber auch darüber hinaus wirkende, nachhaltige Investitionen für die Stadt auf. Eine BUGA sei ein faszinierendes Projekt für Wuppertal. Die Stadtverordneten forderten aber über Fraktionsgrenzen hinweg auch Klarheit über die Rahmenbedingungen.

In Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau-Gesellschaft soll die Verwaltung aufzeigen, wann eine BUGA-Bewerbung die größten Erfolgs-Chancen hätte.

Die Finanzierung bereits beschlossener Investitionsprojekte für Wuppertal soll durch die Ausrichtung einer BUGA nicht in Frage gestellt werden. Daher sei auch die Klärung einer finanziellen Beteiligung durch das Land eine Voraussetzung für eine Entscheidung.

Vertreter der Bundesgartenschau-Gesellschaft waren extra zur Ratssitzung nach Wuppertal gekommen. In der Dezembersitzung soll die Verwaltung nun die Ergebnisse der Prüfungen vorlegen.

Oberbürgermeister Andreas Mucke verlas vor der Abstimmung einen Brief des Stadtverbandes der Bürgervereine und des Stadtmarketingvereins Wuppertal aktiv, die sich sehr deutlich für eine BUGA positioniert haben und breite Beteiligung anbieten.

Chancen mit Herzblut prüfen


Verbindungen, Flächenentwicklung und neue, nachhaltige Mobilitätsformen waren Themen-Schwerpunkte des Studienauftrags. "Die Ausgaben für eine Bundesgartenschau muss man als Investition in die grüne Infrastruktur einer Stadt begreifen" betont Andreas Mucke. "Es werden, wie beim Landes-Wettbewerb REGIONALE 2006 Attraktionen und bleibende Werte geschaffen. Mucke erinnerte in dem Zusammenhang an die REGIONALE-Projekte, vom Müngstener Brückenpark über die Sambatrasse, die Zooerweiterung mit den Großkatzenarealen bis zu den Gewächshäusern auf der Hardt. "Mindestens vergleichbare Effekte könnten wir von einer BUGA für Wuppertal erwarten. Daher lohnt es sich, diese große Chance gründlich auf Basis der Fakten, aber auch mit Herzblut für unsere Stadt zu prüfen."

Konzept auf Wuppertal zugeschnitten


Anlässlich einer Sondersitzung des Stadtrates im Mai zur Vorstellung der Machbarkeitsstudie hatten Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer und die Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten, Annette Berendes, einige Aspekte der Studie bereits erläutert:


Grundsätzlich werde eine Bundesgartenschau für Wuppertal mit dem Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung gedacht. "Es geht bei der Idee nicht um eine Gartenkunst-Ausstellung für eine Saison, sondern um hochattraktive Investitionen für Wuppertal, die weit über ein BUGA-Jahr wirken sollen, darunter neue touristische Highlights, aber auch Entwicklungsimpulse, wie etwa ein Sportpark an der Nordbahntrasse oder ein neues Wohnquartier mit Grünzug im Bereich Tesche", so Frank Meyer. "Eine BUGA ist heute ein gewaltiges Infrastrukturförderprojekt."

Eine in der Machbarkeitsstudie angedachte, spektakuläre Hängebrücke über dem Tal zwischen Königs- und Kaiserhöhe und eine Seilbahn am Zoo würden neue Verbindungen zur Nordbahntrasse und zur Sambatrasse schaffen. Angebunden werden könnte so auch der Südhöhenweg mit Anschluss an die Naturräume Barmer Wald, Gelpe, Ronsdorfer Anlagen und Marscheid - ein großer Gewinn für die Wuppertaler Trassenfreunde.

Die beauftragte Machbarkeitsstudie habe aber natürlich auch die wirtschaftliche Situation der Stadt berücksichtigt. "Das vorliegende Konzept ist auf Wuppertal zugeschnitten", betonte Annette Berendes. "Außerdem haben die Gutachter in unserem Auftrag die Einnahmen sehr konservativ gerechnet." So gehe die Machbarkeitsstudie von 1,8 Millionen Besuchern aus, während in Koblenz tatsächlich 3,5 Millionen Besucher die BUGA besucht haben. "Das gleiche gilt für die Förderquoten. Hier sind 50 Prozent angesetzt, obwohl 60 bis 70 Prozent möglich sind", so Berendes. Die Investitionen würden zudem auf mehrere Haushaltsjahre verteilt.

Verwaltung soll im Dezember berichten

Weitere Aspekte zu einzelnen Vorschlägen aus der Studie:

Die angedachte 700 Meter lange Hängebrücke zwischen Kaiser- und Königshöhe bietet großes touristisches Potential und schafft neue Verbindungen für Fußgänger und die Radtrassen in der Stadt. Eine vergleichbare, 2015 eröffnete Hängebrücke im Hunsrück, die Brücke Geierlay, lockt 250.000 Besucher pro Jahr in die Region.

Die auf Dauerbetrieb über die BUGA hinaus angelegte, kleine Seilbahn am Zoo ist als autonomes Element eines externen Investors gedacht, der Bau und Betrieb auf eigenes Risiko übernehmen wird. Die Bahn soll also nicht aus Steuermitteln finanziert werden. Solche Modelle sind im Rahmen einer Gartenschau üblich, wie etwa bei der BUGA in Koblenz oder jüngst der IGA in Berlin. Namhafte Seilbahnentwickler haben bereits einen dauerhaften Betrieb auch in Wuppertal positiv bewertet.

Wichtig auch: Eine BUGA wird nicht dazu führen, dass die großen Wuppertaler Parks, wie etwa die Hardt oder die Barmer Anlagen, eingezäunt und nur noch mit Eintrittskarten besucht werden können. Lediglich begrenzte Areale, in denen neue herausragende Highlights entstünden, wurden für die Dauer der BUGA eintrittspflichtig. Die Königshöhe soll dauerhaft ein Wald-Park bleiben, so wie sie auch historisch angelegt wurde.

Im Dezember soll die Verwaltung dem Stadtrat die genauen Rahmenbedingungen für eine BUGA vorlegen. Dann könnte die Entscheidung fallen, ob und wenn ja für welche BUGA Wuppertal sich bewerben soll.

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