Oberbürgermeister Andreas Mucke hat in einem Pressegespräch betont, dass Wuppertal beim Sturm in der vorigen Woche "Glück im Unglück" gehabt habe: "Es ist für die Menschen glimpflich ausgegangen, wir hatten nur Leichtverletzte."
Er dankte den haupt- und ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz und lobte die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen. Selbst aus den Partnerstädten habe es Hilfsangebote gegeben, so der Oberbürgermeister.
Mucke bezifferte nach einer ersten Übersicht die entstandenen Schäden an der städtischen Infrastruktur auf rund zehn Millionen Euro und bat zur Bewältigung der Sturmfolgen um finanzielle Unterstützung des Landes.
Straßen und Wege besonders betroffen
Die Feuerwehr berichtete von insgesamt rund 800 Einsätzen am Dienstagabend und am Mittwoch. Durch starken Regen kamen am Freitag weitere 100 Einsätze hinzu.
Von "erheblichen Schäden" an den Straßen und Wegen der Stadt sprach Verkehrs- und Umweltdezernent Frank Meyer. Er bezifferte die Kosten fürs Herrichten der städtischen Infrastruktur auf rund 5,5 Millionen Euro - wobei die Schäden an Grünflächen und der Kanalisation erst noch erfasst werden müssten. Meyer warb um Verständnis dafür, dass die Schäden an Straßen und Gehwegen erst nach und nach abgearbeitet werden könnten. Glücklicherweise, so Meyer, seien von dem Starkregen weder die städtischen Verkehrsrechner noch die Straßenbeleuchtung betroffen.
Sporthallen, Parks und Wälder
Von den rund 860 Gebäuden der Stadt haben rund 40 Sturm- und Regenschäden. Der Chef des Gebäudemanagements (GMW), Dr. Hans-Uwe Flunkert, dankte der Feuerwehr, den Hausmeistern und Betriebsangehörigen des GMW für ihren schnellen Einsatz. Dadurch seien große Schäden vermieden worden.
Inzwischen seien fast alle Gebäude wie Kindergärten oder Schulen wieder nutzbar. Gravierend, so Flunkert, seien Schäden an drei Sporthallen-Böden, die vermutlich neu verlegt werden müssen und an der Schule am Haspelt, in der zurzeit Bauarbeiten stattfinden und die von Wassermassen stark beschädigt wurde. Das GMW rechnet mit Renovierungskosten von insgesamt rund einer bis anderthalb Million Euro.
In den städtischen Parks und Wäldern werden die Schäden zurzeit noch erfasst. Besonders stark betroffen war hier die Hardt, wo viele Wege bis zu einem Meter tief ausgewaschen sind und neu gemacht werden müssen. Nachdem gerade erst die Schäden von Sturm Friederike behoben wurden, müssen die Mitarbeiter des Grünflächen- und Forstamtes jetzt wieder die vielen grünen Flächen im Stadtgebiet überprüfen.
Rund 500 Bäume, so die zuständige Ressort-Chefin Annette Berendes, seien nach einer ersten Bestandsaufnahme meist in den Kronen beschädigt oder komplett samt Wurzeln aus dem Erdreich gerissen. Weil lose Äste ebenso zur Gefahr werden können wie unterspülte Wege, warnt sie davor, in Parks und Wälder zu besuchen oder auf Spielplätzen zu spielen. Auch sie geht von Schäden in Höhe von rund einer Million aus.
Sperrmüll-Service am Wochenende
Die Mitarbeiter von Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und Straßenreinigung haben am Wochenende Sonderschichten geschoben. Sie haben am Samstag und Sonntag, unterstützt von Kollegen aus anderen Städten, insgesamt 550 Tonnen Sperrmüll abgefahren.
Auch am kommenden Wochenende, 9. und 10. Juni, wird dieser Service noch einmal angeboten: Alle, die ihre nassen Keller jetzt ausräumen, können ihren Sperrmüll zu diesem Datum an die Straße Stelle. Er wird dann abgeholt.