Was hat Friedrich Engels mit Wuppertal zu tun? Diese Frage steht als Überschrift über den Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des berühmten Sohns der Stadt. In Wuppertal geboren und aufgewachsen, wurde Engels früh geprägt von den Folgen der Industrialisierung: Selbst ein Fabrikantensohn, beobachtete er schon als Schüler das Elend der Arbeiter und prangerte es an.
Engels in die Stadt tragen
In diesem Spannungsfeld zwischen Aufbruch in industrialisierte Zeiten und der Kritik an den herrschenden Zuständen bildete sich seine Haltung heraus, aus der das große gemeinsame Werk mit Karl Marx erwachsen sollte: Das kommunistische Manifest. Genau hier möchten die Kuratoren des Jubiläumsjahrs, Rainer Lucas und Hans-Dieter Westhoff, ansetzen: Engels soll in all seinen Facetten beleuchtet und diskutiert werden.
So möchten sie auf eine themenbezogene Spurensuche gehen, Engels, seine Zeit und seine Geschichte sollen in die Stadt getragen werden. Um Mitstreiter für eine dramaturgische Gestaltung mit vielen Formaten zu gewinnen, waren alle Interessierten eingeladen, in die Planungen mit einzusteigen. Wovon sich viele Kulturschaffende angesprochen fühlten: Zum Auftakt der Planungen war die Remise des Historischen Zentrums bis auf den letzten der 150 Sitzplätze gefüllt.
Von der Uni bis zum Wuppertal Institut
Für die Bergische Universität sagte Rektor Lambert Koch seine Unterstützung zu. Auch Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut unterstrich die Bedeutung des Jubiläums für Wuppertal: Damit habe die Stadt die Chance, sich breit mit dem Thema auseinanderzusetzen und ihre kreativen Potentiale zu nutzen. "Engels neu entdecken - als Schriftsteller, Philosoph, Revolutionär, Genussmensch und vieles mehr" - so bringt es Kulturdezernent Mattias Nocke auf den Punkt.
Für den kommenden Herbst sind Workshops geplant, in denen ein Grobprogramm entstehen soll. "Wir möchten ein großes Stadtevent daraus machen", sagt Kurator Rainer Lucas. "Unser Ziel ist es, Wuppertal von seiner besten Seite zu zeigen."
Kontakt
Projektbüro Engels 2020 im Verwaltungshaus Elberfeld, Neumarkt 10, Zimmer 107
Julia Kohake, Projektgeschäftsführung, Telefon 563 6730
Rainer Lucas, Kurator
Hans-Dieter Westhoff, Kurator