Die Fischereigenossenschaft Mittlere Wupper mit ihren angeschlossenen Fischereivereinen setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Wiederansiedlung der Wanderfische in der Wupper ein. Insgesamt haben sie in diesem Jahr 200.000 Junglachse in die Wupper gesetzt.
Sensible Fischarten zurück in die Wupper
Neben Helmut Wuttke, Vorsitzenden der Fischereigenossenschaft, und seinen Mitstreitern aus den Fischereivereinen legten heute auch Heike Obenlüneschloß von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal und Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes, mit Hand an, um die Lachse in die Wupper zu setzen. Das Ziel, die Wupper wieder zur Heimat von sensiblen Fischarten wie Lachsen und Meerforellen zu machen, verfolgen die Akteure gemeinsam und Hand in Hand.
Wupper wieder natürlicher geworden
In den vergangenen Jahren ist die Wupper durch die Gewässerprojekte des Wupperverbandes wieder viel natürlicher geworden. Die Wupper hat ein natürlicheres Flussbett und ist an vielen Wehren und Querbauwerken wieder für Wanderfische passierbar. Im Wuppertaler Stadtgebiet hat sich in Sachen Natürlichkeit viel getan. Die Wupper bis 2025 auf 15 Kilometern im Stadtgebiet wieder naturnah entwickeln: dies ist Bestandteil des Schlüsselprojektes „Perspektivwechsel Wupper“ im Rahmen der Wuppertaler Strategie 2025. Bereits rund neun Kilometer haben die Stadt und der Wupperverband mit fachlicher Unterstützung der Fischereigenossenschaft gemeinsam bereits geschafft
In den kommenden Jahren wird diese Entwicklung mit weiteren Projekten fortgesetzt.
Fischerei-Verein zieht Jungfische auf
So finden die Jungfische heute wieder gute Lebensbedingungen in ihrem Heimatfluss. Sie stammen aus dem Bruthaus des Bergischen Fischerei-Vereins 1889 e.V.(BFV) Wuppertal. Die Eier von den Fischereiökologen vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW
wurden bis zum Schlupf der Jungfische vom Bruthausteam des BFV täglich umsorgt und anschließend bis auf die jetzige Größe von etwa zehn Zentimetern herangezogen. Aus dem Bruthaus des BFV kommt in diesem Jahr die Hälfte des Gesamtbesatzes an Lachsen, weitere 100 000 Junglachse stammen aus dem Lachszentrum Hasper-Talsperre.
Vom Meer zurück in die Wupper
Die Junglachse bleiben noch bis zum kommenden Frühjahr in ihrem Heimatfluss. Dann verlassen sie die Wupper in großen Schwärmen in Richtung Rhein und Nordsee. Die Fische bleiben dann mindestens ein Jahr im Meer, bevor sie in den Wintermonaten wieder zum Laichen in ihr Heimatgewässer aufsteigen. In die Wupper kehren bereits jedes Jahr große Lachse und Meerforellen zum Laichen zurück.
Doch wie in anderen Flusssystemen ist die Zahl der Rückkehrer gemessen an den Besatzzahlen noch gering: Von den in die Wupper gesetzten Fischen kehren nur zwischen 0,1 und 1 Prozent zurück. Dennoch ist dies schon ein guter Erfolg der jahrelangen Arbeit. Und alle Beteiligten setzen ihr Engagement für die Wanderfische fort, damit sie sich zukünftig auch ohne die menschliche Hilfe wieder von selbst in der Wupper zahlreich vermehren.
Fischbesatz dank ehrenamtlichen Einsatzes
Jedes Jahr werden aus finanziellen Mitteln der Fischerei für weit über 50 000 Euro Jungfische von Lachsen und Meerforellen in der Wupper verteilt. Es wurde ein Bachforellenprojekt mit heimischen Herkünften angestoßen und finanziert. Jedes Jahr werden über 250 000 junge Bachforellen aus diesem Projekt im Wuppersystem ausgebracht und bezahlt. Es werden ehrenamtlich hunderte Stunden für die Erbrütung von Lachs-, Meerforellen- und Bachforelleneiern geleistet.
Eine Vielzahl von Stunden fließt ebenfalls in Monitoringaufgaben und Reinigungsaktionen, wobei auch Kontrollgänge der Fischereiaufseher und Gewässerwarte nicht vergessen werden sollten.