Die jetzt vorliegende Fortschreibung des Handlungsprogramms zur Wuppertaler Inklusionspolitik kann diese Frage – zu mindestens für die Stadtverwaltung – beantworten.
Gemeinsames Lernen
„Beginnend mit dem viel diskutierten Thema – dem Recht auf eine inklusive Bildung – der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung, beschreibt das Handlungsprogramm „Ein Wuppertal für Alle“, was von den Geschäftsbereichen in den verschiedenen Lebensbereichen wie Bildung, Arbeit, Mobilität, politische Partizipation geleistet wurde“, so Sozialdezernent D. Stefan Kühn.
Das gemeinsame Lernen findet im laufenden Schuljahr an 21 Schulen statt. Waren es in 2014 noch 261 Kinder, so sind es heute bereits 479 Schüler, die gemeinsam beschult werden. Diese Entwicklung setzt sich auch im Primarbereich fort, an 27 Schulen sind dort 288 Kinder im gemeinsamen Unterricht, ein Plus von über 50 Schülern im Vergleich zum Vorjahr.
Barrierefreiheit und Ausbildung
Das städtische Gebäudemanagement hat an 14 Schulgebäuden Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit umgesetzt. Die Stadtbibliothek unterstützt das Lernen und Zusammenwachsen von Kindern verschiedener Nationen, indem es dort Angebote für Seiteneinsteigerklassen gibt. Pädagogen aus Kindertagesstätten und Schule finden Fachliteratur zu den Themen `Diversity` und `Inklusion` vor. Erzieherinnen können sich in Veranstaltungen der Stadtbibliothek fortbilden lassen, und Ideen entwickeln, wie Kinder durch den Einsatz geeigneter Literatur im harmonischen Zusammenleben begleitet werden können.
Der Weg in eine geeignete Ausbildung ist für viele Jugendliche mit Handicaps kein leichter. Das Sozialamt hat deshalb im vorigen Jahr die Funktion eines Kooperationsbetriebs übernommen, und einen Ausbildungsplatz für eine junge Frau mit Lernschwierigkeiten eingerichtet. Wichtige Informationen, wie die neu aufgelegte Broschüre zum Schwerbehindertenausweis oder zur Bibliotheksnutzung, werden jetzt in leichter Sprache veröffentlicht.
Individuelle Unterstützung
Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn zieht ein positives Fazit: „Jeder Mensch hat einen individuellen Bedarf an Unterstützung. Es ist die Aufgabe der gesamten Stadtverwaltung, diesen Bedarf wahrzunehmen und wirksame Unterstützungsleistungen anzubieten. Kleine Maßnahmen können für den einzelnen Menschen eine große Wirkung entfalten.“ Das Handlungsprogramm wird zurzeit in den zuständigen Ausschüssen und Bezirksvertretungen diskutiert und dem Rat der Stadt in seiner Mai-Sitzung vorgestellt.