Besonders der weitere Ausbau von Solarenergie zur Stromgewinnung und zur Warmwasserbereitung freut Wuppertals Umweltdezernenten Frank Meyer, der gleichzeitig darauf hinweist, dass gerade in diesem Bereich noch große Potentiale ungenutzt sind. „Wenn wir ambitionierte Klimaschutzziele erreichen wollen, müssen wir nicht nur Energie einsparen, sondern besonders die Nutzung der Erneuerbaren Energien aus-bauen“, so Meyer.
Laut Statusbericht hat die Nutzung von Sonnenenergie von allen erneuerbaren Energiequellen im Bergischen Land das größte Potential. In den drei Bergischen Großstädten und im Kreis Mettmann waren Ende 2015 insgesamt 5.464 Photovoltaik-Anlagen im Einsatz mit einer Gesamt-Spitzenleistung von 72.062 Kilowatt. Der erzeugte Strom wurde überwiegend ins Netz eingespeist und vergütet.
Durch die Entwicklung der Batterietechnik nimmt die sogenannte Eigennutzung mit durch Photovoltaik-Anlagen produziertem Strom zu. Zurzeit überarbeitet die Stadt ihr Solarkataster. Es soll künftig nicht nur zeigen, ob ein Gebäude zur Solarstromgewinnung geeignet ist, sondern auch, wie groß ein Batteriespeicher dimensioniert werden sollte. Das neue Solar- und Gründachpotenzialkataster wird voraussichtlich Mitte Juni veröffentlicht.
Solarthermie und Biomasse
Auch die Anzahl der Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ist deutlich angewachsen. In Wuppertal werden über 450 Anlagen mit einer Fläche von fast 7.500 Quadratmetern betrieben.
Die Wärmebereitstellung aus Biomasse hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark erhöht. Allein die Anzahl der Pelletheizungen hat sich zwischen 2002 und 2016 in Deutschland um den Faktor 30 erhöht. In den drei Bergischen Großstädten und im Kreis Mettmann waren 2015 insgesamt 918 Pelletanlagen mit einer installierten Wärmeleistung von 17.558 Kilowatt registriert (Quelle: BAFA).
Auch die Anzahl der Blockheizkraftwerke, die mit Biomasse Strom und Nutzwärme erzeugen, hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. 2015 waren 29 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von knapp 12.000 Kilowatt im Bergischen Land in Betrieb.
In der Region stagniert in den vergangenen Jahren der Ausbau der Windenergie unter anderem wegen naturschutzrechtlicher Vorgaben. Das Ausbaupotenzial der Wasserkraft ist nahezu ausgeschöpft.
„Die in der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien Bergisch Land vertretenen Städte und Institutionen werden in den nächsten Jahren intensiv daran arbeiten, über die Ein-satzmöglichkeiten erneuerbarer Energie zu informieren und wo immer möglich, Projekte zur Umsetzung zu initiieren“, betont Peter Vorkötter von der Stadt Solingen, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft.
Aktuell möchten die Bergischen Großstädte und der Kreis Mettmann gemeinsam mit der EnergieAgentur NRW mit der Veranstaltungsreihe „Bergische Solartour 2017“ verschiedene Zielgruppen wie Fachplaner, Gewerbe, Wohnungsbaugesellschaften oder kommunale Verwaltungen über die Nutzung von Solarenergie informieren.
In der Broschüre „Statusbericht Erneuerbare Energien 2000 - 2015“ sind alle Daten mit nützlichen Begleitinformationen zusammengefasst und mit konkreten Beispielen aus der Region illustriert. Der Bericht steht im Internet unter www.eebl.de zum Download bereit oder kann bei der Stadt Wuppertal (ute.bueckerstadt.wuppertalde, Tel.: 0202/563-6942) bestellt werden.