"Pina Bausch hat uns etwas hinterlassen, was über die Stücke hinausgeht", sagte Adolphe Binder anlässlich der Vorstellung ihrer ersten Spielzeit am Wuppertaler Tanztheater. "Es geht darum, wie man Theater machen kann." In der kommenden Spielzeit möchte sie erste Weichen stellen. "Der Kern des Tanztheaters wird immer Pina Bausch bleiben."
Werke aus der Schatztruhe
Für die Spielzeit 2017/18 hat sie sich gemeinsam mit dem Ensemble viel vorgenommen. Wiedereinstudierungen und Gastspiele werden einen großen Teil des Spielplans bestimmen. Insgesamt 10 Produktionen will das Tanztheater auf die Bühne bringen. Für Wuppertal sind 30 Aufführungen geplant, noch einmal so viele werden auf Tournee gezeigt - darunter in New York, Paris und Taipeh. "Wir haben eine Schatztruhe mit 46 Werken aus 36 Jahren."
Zwei neue Stücke für das Repertoire
Spannend wird es im Mai und Juni: Wenn sich dann der Vorhang im Wuppertaler Opernhaus hebt, werden zwei neue Stücke zu sehen sein. Eingeladen sind der griechische Künstler Dimitris Papionnou und der Norweger Alan Lucien Oyen. Die Stücke sollen in das Repertoire des Tanztheaters aufgenommen werden und werden von dem Pariser Theatre de la Ville und dem Saddler's Wells in London koproduziert.
Drei Generationen multikulti
Die Mischung aus "Mut, Chuzpe und Neugierde", das Erbe Pina Bauschs, solle weiter im Zentrum bleiben, so Binder. "Ihrem phänomenalen Werk möchten wir nun etwas hinzufügen." Drei Generationen von Tänzerinnen und Tänzern finden sich inzwischen im Ensemble, die Altersspanne reicht von 23 bis 67. Multikulti ist es auch - 19 Nationalitäten bringen ihre Eigenheiten ein.
In die Stadt vernetzen
In Wuppertal wird eine Neueinstudierung der "Sieben Todsünden" zu sehen sein, außerdem "1980" und "Masurca Fogo". Eröffnet wird die Saison nach der Rückkehr des Ensembles aus New York mit einem Fest am 6. und 7. Oktober. Das Programm "Feuer und Flamme" zielt auf kreativen Austausch. Das Spektrum reicht von einem choreografischen Recherche-Labor und Workshops für Profis und Laien bis hin zu ortsspezifischen Aktionen und einem breit gefächerten Kinder- und Jugendprogramm. "Wir wollen uns in die Stadt vernetzen", verspricht Binder.