Die Zentrale des Einwohnermeldeamtes am Steinweg wird durch eine Neuordnung der Arbeitsbereiche und die Umstellung auf ein ausschließliches Terminsystem komplett neu organisiert und bietet ab der Umstellung im Frühjahr – die Zustimmung der Ratsgremien und des Personalrates vorausgesetzt - erweiterte bürgerfreundliche Öffnungszeiten dienstags und donnerstags von 7 bis 18 Uhr, montags und freitags 7 bis 14 Uhr und mittwochs 7 bis 16 Uhr. Die Öffnungszeiten würden damit von derzeit 34 Wochenstunden auf 45 Wochenstunden erweitert. Ergänzend zu den um den Jahreswechsel extern eingestellten Beschäftigten soll dieses Optimierungspaket sicherstellen, dass das engagierte EMA-Team seine wachsenden Aufgaben künftig ohne lange Warteschlangen und Kundenärger wahrnehmen kann.
Vollservice an einem Tag in den Stadtbüros
Parallel soll der drängende Wunsch aus den Stadtteilen erfüllt und in den Bürgerbüros Cronenberg, Langerfeld, Ronsdorf und Vohwinkel am jeweiligen wöchentlichen Öffnungstag der Vollservice im ausschließlichen Termingeschäft angeboten werden. Das heißt: Wie früher können die Bürger in den Stadtteilen auch ihre Pässe und Personalausweise, Kin-derreisepässe und vorläufige Personalausweise wieder vor Ort beantragen. Einen kleinen Wermutstropfen enthält die Ratsvorlage für Beyenburg: Die kleine, wenig besuchte Au-ßenstelle dort wird geschlossen.
„Mit diesem Vorschlag an die Politik wollen wir die Ressourcen in der Zentrale des Einwohnermeldeamtes so effizient wie möglich einsetzen und gleichzeitig ein klares Signal der Bürgernähe in die Stadtteile mit den jeweiligen Außenstellen senden“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke zur Ratsvorlage, die nun zunächst in die Bezirksvertretungen eingebracht und am 20. Februar den Stadtverordneten zur Entscheidung vorgelegt wird.
Kompromiss nach intensiver Beratung
Mucke verhehlte nicht, dass die Diskussion über den besten Weg zwischen zentraler und dezentraler Organisation schwierig war. „Bei begrenzten personellen Ressourcen kann man es nicht allen hundertprozentig Recht machen“, so der OB. „Ginge es alleine nach der Effizienz, müssten wir alle Kräfte in der Zentrale bündeln. Ginge es alleine nach Bürgernähe und kurzen Wegen, müssten wir zusätzliche Bürgerbüros einrichten. Der Kompromiss, den wir nun in die Diskussion einbringen, ist nach intensiver Betrachtung aller Optionen eine pragmatische Lösung. Ich freue mich, dass ich SPD und CDU von unserem Verwaltungsvorschlag überzeugen konnte und diese mich bei der Erweiterung des Services für die Bürgerbüros nun unterstützen. Der Service für die Bürger wird spürbar ausgeweitet, sowohl in der Zentrale, durch erweiterte Öffnungszeiten und ein komfortables Terminsystem, als auch in den Bürgerbüros durch die Bündelung auf einen Tag und den Dokumentenservice im Stadtteil. Durch die Terminvereinbarung sollen Warteschlangen vor Ort der Vergangenheit angehören.“
Auch in den Stadtteilen wird das Terminsystem den Besuch der Bürgerbüros ohne Wartezeiten möglich machen: Allerdings reichen die einzelnen Öffnungstage nicht, um alle Meldeanliegen der Bewohner vor Ort zu erfüllen. Rein rechnerisch werden in Cronenberg, Langerfeld und Ronsdorf die begrenzten Terminkapazitäten nur für jedes fünfte Meldegeschäft reichen; in Vohwinkel kann aufgrund der höheren Anwohnerzahl nur jedes sechste Anliegen im Bürgerbüro bearbeitet werden. „Wir gehen allerdings davon aus, dass viele Bürger, die berufstätig und mobil sind, ohnehin die deutlich erweiterten Öffnungszeiten am Steinweg nutzen werden“, erklärte Beigeordneter Panagiotis Paschalis. „Die Stadtteilbüros sollen in erster Linie als Anlaufstelle für die weniger mobilen Bürger zur Verfügung stehen. Das war ja auch die Forderung der Bezirksvertretungen und Bürgervereine, und da hoffen wir auf die Solidarität der Men-schen in den Stadtteilen, damit das auch klappt.“
Dank an die Arbeitsgruppe, Umbau beginnt kurzfristig
Der Umbau der Zentrale soll kurzfristig beginnen: Im Erdgeschoss am Steinweg, in dem sich bisher die Besucher drängen, soll mit der Umgestaltung ein großzügiger, bürger-freundlicher Servicebereich entstehen. Der Großteil der Arbeitsplätze wird in die erste Etage verlagert. Zwei Kassenautomaten und Selbstbedienungsterminals für Meldebe-scheinigungen und Führungszeugnisse geben den Bürgern ein zusätzliches Angebot.
Panagiotis Paschalis dankte der Arbeitsgruppe, die in den vergangenen Monaten intensiv und engagiert alle Optionen zur Verbesserung der Situation in der Zentrale und den Bür-gerbüros diskutiert, bewertet und zu dem vorliegenden Konzept zusammengetragen haben. „Die Aufgabe war sehr komplex und hat daher auch einige Zeit in Anspruch genommen, aber wir sind davon überzeugt, dass das Modell, das wir nun in die Gremien einbringen, die Situation ab Frühjahr spürbar entspannen wird.“