Erbslöh stammte aus einer reichen Wuppertaler Kaufmannsfamilie. Seinen Vater hatte es beruflich nach New York verschlagen, wo Adolf 1881 auf die Welt kam. Im Alter von sechs Jahren kam er mit seiner Familie nach Elberfeld. Nach Versuchen als Kaufmann entschied er sich für die Kunst und studierte in Karlsruhe und München an der Akademie.
Wegbegleiter von Kandinsky und Jawlensky
Doch die akademischen Studien waren nicht das, was Erbslöh fesseln konnte. Spannend waren für ihn die Einflüsse anderer Künstler, die im ersten und zweiten Jahrzehnt in München lebten und arbeiteten: Kandinsky, Jawlensky, Marc und Macke. Gemeinsam entwickelten sie eine ganz neue Farben- und Formensprache - den Expressionismus.
Entwicklung zum Expressionismus
Die Ausstellung im Von der Heydt-Museum zeigt die Entwicklung Erbslöhs vom begabten Zeichner bis zum expressionistischen Maler. Neben seinen Werken sind Bilder großer Vorbilder und Zeitgenossen zu sehen, die er schätzte und die ihn beeinflussten. So weist ein Van-Gogh-Portrait auf die neue Technik hin, die Einflüsse der französischen und russischen Künstlerkollegen sind gut wiederzuerkennen. Farbe und Form wurden neu erkundet, und eine neue Bildsprache entstand.
Wegbereiter der Avantgarde
Neben dem künstlerischen Austausch war Erbslöh für seine Künstlerkollegen aber auch ganz pragmatisch von großem Wert: Er vermittelte erste Ausstellungen der Künstlervereinigung aus München und wurde so zum Wegbereiter der Avantgarde. Die Ausstellungen in Elberfeld und Barmen wurden - im Gegensatz zur Premiere in München - große Erfolge, wohlhabende Wuppertaler Kaufleute erwarben einige der Bilder. So gelangten auch etliche Werke in die Sammlung des Von der Heydt-Museums.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch Unterstützung der Kunststiftung NRW, des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, die Stadtsparkasse Wuppertal und die Firmen WKW Automotive und E/D/E.
Die Ausstellung im Von der Heydt-Museum ist vom 11. April bis zum 20. August zu sehen.