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WuppertalPressemeldung – 23.11.2016

Frauen kämpfen für ein Leben ohne Gewalt

Gewalt nicht unter den Teppich kehren – diese Forderung nehmen das Wuppertaler FrauenNetz, der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt und die Zonta Frauen in dieser Woche wörtlich. Gemeinsam veranstalten sie am Freitag, 25. November, eine ungewöhnliche Aktion in Elberfeld. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.

Ab 14 Uhr verteilen die Aktionsteilnehmerinnen an verschiedenen Standorten Flyer und sorgen samt großem Teppich im Schlepptau dafür, dass das Thema Gewalt an Frauen endlich aus der Tabu-Zone geholt wird. Denn ein Blick auf die Statistik zeigt deutlich, wie allgegenwärtig das Problem auch in Wuppertal ist: Im vergangenen Jahr wurden 1.422 (im Vorjahr 1.312) Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt erstattet, davon 930 Körperverletzungen und 192 gefährliche Körperverletzungen. In 575 Fällen (Vorjahr 578) wurde der Täter zum Schutz der Opfer der Wohnung verwiesen.

Zahlreiche Anlaufstellen in der Stadt

Auch wurden im vergangenen Jahr 378 Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt. Davon sind 299 weibliche und 46 männliche Opfer bekannt. Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen stieg von 68 im Jahr 2014 auf 95 im Jahr 2015. Laut Polizei liegt dies unter anderem an einer erhöhten Anzeigebereitschaft der Opfer.

Ziel des gemeinsamen Aktionstages ist es aber nicht nur, auf das Problem selbst aufmerksam zu machen, sondern den betroffenen Frauen auch den Weg zum richtigen Ansprechpartner zu ebnen. In Wuppertal gibt es bereits zahlreiche niedrigschwellige Angebote, die auch kurzfristig Hilfe bieten – beispielsweise der Verein Frauen helfen Frauen und die Frauenberatung und Selbsthilfe e.V.

3.000 Sticker in städtischen Gebäuden aufgeklebt

Für Aufmerksamkeit dürften ebenfalls die rund 3.000 Aufkleber sorgen, die pünktlich zum Internationalen Aktionstag an jeden Spiegel in den Toiletten öffentlicher Gebäude der Stadtverwaltung geklebt wurden – dazu gehören alle Verwaltungshäuser, Schulen und Kindertageseinrichtungen. Auf den Stickern zu lesen ist die Rufnummer des bundesweiten Hilfetelefons für Frauen, die Gewalt erleben oder erlebt haben. Hier finden Betroffene aller Nationalitäten sowie Betroffene mit und ohne Behinderung an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr kostenlos Unterstützung (Tel. 08000 116 016).

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an der Aktion in Elberfeld zu beteiligen. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Frauenberatungsstelle, Laurentiusstraße 12.

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