Dabei hat er selbst in seinem fast 49-jährigen Berufsleben eine beachtliche Karriere gemacht, vereinte schließlich gleich drei Ämter in einer Person: Geschäftsführer der AWG mit rund 450 Mitarbeitern, Leiter des Eigenbetriebs ESW (210 Mitarbeiter) und Geschäftsführer der WSW GmbH (rund 200 Mitarbeiter).
Angefangen hat Herkenberg bei der Stadtverwaltung als Assistentenanwärter im mittleren Dienst, dann die Ausbildung im gehobenen Dienst angeschlossen und ist schließlich in den höheren Dienst gewechselt. Seine erste Planstelle hatte der Wuppertaler übrigens im damaligen Straßenreinigungs- und Fuhramt. Es folgten weitere Stationen bei den Wuppertaler Bühnen, im Personalamt und im Ordnungsamt, bevor er schließlich wieder zum Straßenreinigungs- und Fuhramt, inzwischen ein Eigenbetrieb der Stadt, wechselte.
Bei einer Tasse Kaffee erzählte er dem Oberbürgermeister Anekdoten aus seinem Arbeitsleben, vor allem aus seiner Zeit im Ordnungsamt, wo er unter anderem auch zuständig war für die Stadtwohnheime für Obdachlose und die Gesundheitsgefahrenabwehr. Hemdsärmelig musste man da sein und ein Macher. Das war und das ist Wolfgang Herkenberg. Außerdem vielleicht auch nicht immer bequem. Aber genau diese Eigenschaften haben dafür gesorgt, dass die Müllabfuhr in Wuppertal in kommunaler Hand geblieben ist und nicht, wie ursprünglich geplant, privatisiert wurde. „Dagegen habe ich mich gewehrt“, blickt Herkenberg zurück. Und der OB dankt es ihm: „Das war die richtige Entscheidung!“
Die Müllabfuhr ist zuständig für 190.000 Privathaushalte und rund 6.000 Gewerbebetriebe. Die gesetzlichen Emissionsvorgaben der Müllverbrennungsanlage werden stets um ein Vielfaches unterschritten. Außerdem erzeugt das Müllheizkraftwerk Strom, der in das Verbundnetz der Stadtwerke eingespeist wird. Mit der erzeugten Fernwärme wird das benachbarte Freibad Neuenhof beheizt. Herkenberg war es auch, der dafür sorgte, dass Wuppertal als eine von acht Städten und Kreisen des Landes Nordrhein-Westfalen sich zur Entsorgungskooperation EKOCity zusammengeschlossen haben.
Wolfgang Herkenberg ist außerdem dafür verantwortlich, Wuppertals Straßen, Treppen und öffentlichen Wege sauber und im Winter auch schnee- und eisfrei zu halten. Das ist immer wieder eine Herausforderung und hat in dem harten Winter 2010 auch zu Bürgerbeschwerden und Kritik geführt.
Zusammen mit seinem bisherigen Abteilungsleiter Martin Bickenbach hat er ein neues Konzept für die Straßenreinigung entworfen und umgesetzt. Seitdem funktioniert der Winterdienst. Bickenbach wird zum 1. Juli seine Nachfolge antreten. Der Volljurist ist seit dem Jahr 2000 mit dem Schwerpunkt Logistik für die AWG tätig.