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WuppertalPressemeldung – 25.01.2016

Erinnerungen und Gedanken an Johannes Rau

Johannes Rau war Wuppertals Oberbürgermeister, NRW-Ministerpräsident und deutscher Bundespräsident. Anlässlich seines zehnten Todestags hatte Oberbürgermeister Andreas Mucke für den 24. Januar ehemalige Weggefährten ins Rathaus eingeladen. Zusammen mit seiner Frau Christina Rau und seine Tochter Laura wurden Erinnerungen ausgetauscht und Anekdoten erzählt.

Der frühere Uni-Sprecher Michael Kroemer moderierte die Veranstaltung. Im Hintergrund wurden Fotos von Johannes Rau gezeigt, die Pressefotograf Kurt Keil zusammengestellt hatte. Sie zeigten Rau als Staatsmann oder im Gespräch mit Bürgern, im Anzug oder im Fußballtrikot.

Und die vielen Facetten zeigten auch die ehemaligen Weggefährten im Interview mit Michael Kroemer auf: Bernd Kuschmann, lange Schauspieler in Wuppertal, Michael Schmid-Ospach, ehemaliger Geschäftsführer der Filmstiftung NRW und die Journalistin Anne Linsel. Deren Film über Johannes Rau ist übrigens in dieser Woche im Lichthof des Rathauses zu sehen.

"Die große Lebensleistung von Johannes Rau erschöpfend zu würdigen, würde den Rahmen jeder Veranstaltung sprengen", sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke. Er griff deshalb nur einige der beeindruckenden Fakten, Stationen und Ereignisse aus seinem Leben heraus:

Fast 15 Jahre lang hat sich Johannes Rau mit leidenschaftlichem Engagement im Rat der Stadt für Wuppertal und seine Menschen eingesetzt – von 1964 bis zu seiner Wahl zum Ministerpräsidenten im Jahr 1978.

Zehn Monate lang war er Oberbürgermeister der Stadt, von November 1969 bis zu seiner Berufung als Wissenschaftsminister im September 1970. Im Amt des Wissenschaftsministers hat er mit der Gründung von 15 Fachhochschulen und fünf Gesamtschulen eine beispiellose Bildungsoffensive für das Land Nordrhein-Westfalen durchgesetzt. Seine Heimatstadt verdankt seiner Initiative die Bergische Universität.

20 Jahre lang war er Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen . In dieser Zeit von Kohle- und Stahlkrise hat er auf höchster Ebene den Strukturwandel im größten deutschen Bundesland eingeleitet. Den Bürgerinnen und Bürgern blieb er als Landesvater trotzdem immer nahe.

Es folgte 1999 seine Wahl in das höchste Amt des Staates. Fünf Jahre lang hat er als Bundespräsident gewirkt und war in erster Linie Brückenbauer und Vermittler.

Auch persönlich habe Mucke von Johannes Rau gelernt: "Sein Grundsatz „Versöhnen statt spalten“ hat Eingang in das Denken unzähliger Menschen gefunden. Auch bei mir persönlich. Ich trage dieses Motto im Herzen, weil es zu meiner Grundüberzeugung gewachsen ist. Ein Motto, das Johannes Rau übrigens immer auch auf die Integration von Zuwanderern bezogen hat und das daher in dieser Zeit für uns noch einmal in besonderer Weise Verpflichtung ist!"

Daran knüpfte auch Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler, ehemaliger Presseamtsleiter und Junior Uni-Gründer, in seiner Rede an: "Johannes Rau fehlt. Als Politiker. Als Mensch. Er täte gerade jetzt sehr gut." Er konkretisierte dies mit einem Zitat aus dem Interview mit der Journalistin Evelyn Roll, veröffentlicht in dem Buch "Weil der Mensch ein Mensch ist" : 

"Wer dauerhaft in Deutschland bleiben will, braucht seine Herkunft nicht zu verleugnen. Er muss aber bereit sein, eine offene Gesellschaft nach dem Leitbild des Grundgesetzes mitzugestalten. Das ist unser Angebot an alle. Wir können nur dann eine offene Gesellschaft sein und bleiben, wenn sich keine Inseln bilden, die außerhalb des gesellschaftlichen Grundkonsenses liegen."

"Ich weiß nicht, was mein Mann zur aktuellen Situation sagen würde. "Aber ich bin sicher, er hätte Zuversicht verbreitet. Und wenn man Zuversicht hat, kann man handeln", erklärte auch Raus Frau Christina, die sich für diese bewegende Veranstaltung bedankte.

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