Die Zahl dieser eindrucksvollen Baumriesen mit bis zu 40 Meter Höhe hat demnach in den Wuppertaler Stadtwäldern von 300 auf über 10.000 zugenommen.
Die Fläche dieser Altbestände wuchs von fünf auf 180 Hektar. Dies sind bereits zehn Prozent der gesamten städtischen Waldfläche. Auf 120 der 180 Hektar stehen Buchen-Giganten – dies dürfte nach Ansicht von Albert Vosteen in deutschen Stadtwäldern einmalig sein. Die übrigen Flächen entfallen auf alte Eichenbestände.
Wirtschaftliche Schäden entstehen der Stadt durch die Schonung der alten Bäume nicht. Sie stecken oft voller Bombensplitter aus dem Zweiten Weltkrieg, die das Holz entwertet haben.
Bis 1990 Kahlschläge üblich
In deutschen Forstbetrieben war es bis Ende der 1980-er Jahre Usus, alte Buchen- und Eichenbestände von maximal 160 Jahren durch „Kahlschläge“ zu ernten, die dieses - auch heute oft vorschnell geäußerte – Prädikat auch wirklich verdient hatten. Denn oft wurde dabei gleich ein ganzer Hektar (10.000 Quadratmeter) gefällt.
Im Jahr 1990 war dann Schluss mit der „Kahlschlagpraxis“ in den Wuppertaler Stadtwäldern. Statt fünf bis sieben Hektar mit 300 bis 400 Altbäumen pro Jahr abzuernten, werden seit 1990 jährlich nur etwa 60 bis 100 Gefahrenbäume am Waldrand und nahe an Straßen und Gebäuden gefällt. Sie müssen zur Verkehrssicherung geschlagen werden. Sonst haftet der „Baumeigentümer“ sonst für Verletzungen von Menschen oder Sachschäden.
Mitten in den Wäldern dürfen die Baumveteranen nun weiter altern.