Die Wuppertaler Weihnachtsmärkte werden durch bewaffnete Polizeibeamte in Doppelstreifen über die bisherige Polizeitätigkeit hinaus bewacht. Zusätzlich werden Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes eigene Streifengänge unternehmen. Die Präsenz der Behörden wird auch durch Einsatzfahrzeuge im Umfeld der Weihnachtsmärkte sichtbar sein.
Das sind die Ergebnisse eines Telefonates von Oberbürgermeister Andreas Mucke mit Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher heute Vormittag (Dienstag, 20. Dezember) sowie einer großen gemeinsamen Gesprächsunde aller für die Sicherheit zuständigen Stellen mit den Veranstaltern der drei Wuppertaler Weihnachtsmärkte am Mittag. Voraus gegangen war eine Telefonschaltkonferenz des Innenministeriums mit allen Kreispolizeibehörden des Landes.
„Wir wollen damit das Sicherheitsgefühl der Besucher stärken, denn das öffentliche Leben muss angesichts solch schrecklicher Bilder, wie wir sie nun auch in Berlin sehen mussten, weitergehen. Gerade jetzt sollen die Menschen raus gehen. Eine offene Gesellschaft muss wehrhaft sein und das auch zeigen“, so Andreas Mucke.
Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher erklärte zur aktuellen Lage: „Die furchtbare Tat in Berlin hat mich sehr erschüttert. Die Botschaft der Terroristen ist klar - es kann jeden treffen, jederzeit und überall. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass Angst und Terror unser Leben bestimmen. Die Menschen im Bergischen Städtedreieck können sich darauf verlassen, dass die Polizei wachsam ist und alles für die Sicherheit der Bevölkerung tut.“ Es gebe im Bereich des Polizeipräsidiums Wuppertal keine konkreten Hinweise auf mögliche Anschläge, gleichwohl sei die abstrakte Gefahr bei allen Veranstaltungen mit vielen Menschen hoch. „Wir sind für die Bürgerinnen und Bürger jederzeit ansprechbar, sensibilisiert und in erhöhter Bereitschaft. Die Sicherheitskonzepte werden in engem Austausch mit den Städten abgestimmt“, so Birgitta Radermacher.
Der Oberbürgermeister richtete Kondolenzwünsche an die Bezirksbürgermeister von Charlottenburg und Wuppertals Partnerbezirk Tempelhof-Schöneburg sowie den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. In dem Schreiben heißt es: „Mit tiefer Erschütterung und Betroffenheit haben wir gestern Abend von dem mutmaßlichen Anschlag auf die Besucher des Berliner Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz erfahren, bei dem viele Menschen getötet und zahlreiche verletzt wurden. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, deren Angehörigen, den vielen Helfern und den Menschen in Berlin. Wir denken dabei auch an die Bevölkerung in unserem Partnerbe-zirk Tempelhof-Schöneberg, dem wir seit vielen Jahrzehnten eng verbunden sind. Wir in Wuppertal sind zutiefst schockiert und entsetzt. Ich möchte Ihnen im Namen aller Wuppertalerinnen und Wuppertaler unsere tief empfundene Anteilnahme versichern. Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass die Verletzten gesund werden und die betroffenen Menschen Trost finden können. In Gedanken sind wir bei Ihnen allen.“
Die Wuppertaler ruft der OB für morgen, Mittwoch, 21. Dezember, um 15 Uhr zu einer Gedenkminute auf dem Barmer Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus auf. „Wir wollen im Gedenken an die Toten und Verletzten, die Angehörigen, Augenzeugen und Hilfskräfte in Berlin innehalten, aber gleichzeitig deutlich machen, dass wir weiter auf unsere Weihnachtsmärkte, in unsere Fußballstadien und Theater gehen werden, denn alles andere wäre der Sieg der Fanatiker und Terroristen über unsere weltoffene, tolerante und vorurteilsfreie Gesellschaft.“
Vor allen öffentlichen Gebäuden sind die Fahnen auf Halbmast oder mit Trauerflor gehisst. Im Rathaus liegt ein Kondolenzbuch aus, in dem alle Bürger ihr Beileid und ihre Wünsche für die betroffenen Menschen bekunden können.
Der Mittelaltermarkt auf dem Laurentiusplatz endet morgen, am Mittwoch, 21. Dezember. Der Barmer Weihnachtsmarkt öffnet bis Freitag, 23. Dezember. Der Lichtermarkt in Elberfeld dauert noch bis zum 29. Dezember.