Das war in den Sommerferien ein ambitionierter Endspurt, den das städtische Gebäudemanagement (GMW), Firmen, externe Architekten und Ingenieure und nicht zuletzt die Reinigungskräfte hingelegt haben. Allein in den letzten sechs Wochen wurden in der zurzeit drittgrößten Schulbaustelle in Wuppertal über eine dreiviertel Million Euro verbaut.
Jetzt konnte, pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres, der sanierte Westflügel, der erste Bauabschnitt, für den Unterricht freigegeben werden.
Unter anderem zieht hier jetzt der IT-Bereich des Berufskollegs aus seinem vierjährigen „Exil“ in der ehemaligen Hauptschule an der Rödiger Straße zurück. Und aus dem Standort am Kothen wird der Bereich für die Gestaltungstechnischen Assistenten in neue, jetzt optimal eingerichtete Räume an der Wupper verlagert.
Notwendig wurde die insgesamt rund 18 Millionen Euro teure Maßnahme aus vielen Gründen. Fassaden, Fenster und Dach mussten energetisch saniert werden, bei den Stahlbetonstützen der Fassade bröckelte der Beton. Im Gebäude wurden die Elektro- und Sanitärinstallation, die Heizung und auch die Grundleitungen komplett erneuert. Dabei wurden bislang schon 25 Kilometer Kabel verlegt, zum Teil in einem doppelten Boden unter den Klassenräumen.
„Damit sind wir für die Zukunft gerüstet, falls später weitere oder andere Kabel verlegt werden müssen“, erklärt Thomas Lehn, Produktmanager für die Schulen beim GMW. Die gesamte Infrastruktur ist zukunftsfähig, alle Fachräume sind schon oder werden noch erneuert und modernisiert. Dem Bau und auch der Planung vorausgegangen waren intensive gemeinsame Gespräche und Arbeitssitzungen mit der Schule, um den Bedarf heute und auf die Zukunft gerichtet zu klären. Eine große Rolle spielte dabei auch die Zusammenlegung mit dem bisherigen Berufskolleg am Kothen, wodurch die Schule auch den neuen Namenszusatz „Schule für Gestaltung und Technik“ erhielt.
Ein weiterer Grund für die Sanierung und eine große Schwierigkeit zugleich waren Schadstoffe, die in Wänden und unter dem Estrichboden gefunden wurden. Mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen wurden diese Stoffe zu Beginn der Maßnahme ausgebaut. Insgesamt erforderte dies und der Ausbau der gesamten technischen Infrastruktur den Rückbau der Schule in einen Rohbauzustand.
Davon ist heute im Westflügel, für den insgesamt bereits fast 8 Millionen Euro verbaut wurden, nichts mehr zu sehen. Die Räume sind hell und freundlich, hier wurde mit Wandfarbe für 2.500 Quadratmeter, 1.800 Quadratmeter Kautschukböden und 760 Quadratmeter Bodenbeschichtung ein besonderes Farbkonzept umgesetzt. 1.800 Quadratmeter Fassadenfläche mit Fenstern sind gedämmt und erneuert worden, wobei die Südseite noch in Bearbeitung ist.
Alle Räume sind an eine geregelte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung angeschlossen, die Beleuchtung wurde vollständig auf LED umgerüstet. Feuchtigkeitsprobleme wurden durch die Dach- und Fassadensanierung und die Isolierung aller erdberührten Bereiche beseitigt.
Alle Anforderungen des Brandschutzes werden erfüllt, vor allem auch im nächsten Bauabschnitt, bei dem der zweite bauliche Rettungsweg aus der Aula durch eine Stahlaußentreppe an der Wupperseite hergestellt wird. Dieser zweite Bauabschnitt hat bereits begonnen und wird nach seiner Fertigstellung im Sommer 2017 das Gebäude durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei erschließen. Das Ende des dritten Bauabschnittes ist für den Sommer 2018 geplant – dann natürlich auch mit Einweihungsparty.