Weil jahrzehntelang keine Gehölzpflege erfolgte – stark befahrene Bahnstrecke, später stillgelegt –, stehen hier viele „Gefahrenbäume“ unmittelbar an öffentlichen Flächen. Die Stadt als neuer Eigentümer muss diese wegen ihrer gesetzlichen Verkehrssicherungspflicht fällen. Deshalb überprüft ein zertifizierter Baumkontrolleur regelmäßig die Bestände.
Viele Ursachen führen zur Einstufung als „Gefahrenbaum“, hier einige Beispiele:
- keine ausreichende Verwurzelung in den zum Teil extrem steilen Felswänden und Schotterhängen,
- sehr starke Schrägneigung zur Fahrbahn, zu benachbarten Häusern, Straßen und Fußwegen, starker Befall mit holzzersetzenden Pilzen,
- hoher Anteil an Totästen, Rissen oder anderen beträchtlichen Verletzungen an Stamm oder Krone.
Manche der Schäden in den Baumkronen sind vom Boden aus nur mit einem Fernglas erkennbar, die spätere Schnittstelle am Stammfuß zeigt dann oft keine Fäulnisschäden.
Viel Pflege notwendig
Zum Ziel haben all diese Maßnahmen, an der Nordbahntrasse einen stabilen „Mittelwald“ entstehen zu lassen – darunter verstehen die Forstexperten einzelne alten Baumriesen im Abstand von zehn bis fünfzehn Metern und dazwischen junge Bäume, die alle fünf bis zehn Jahre zurückgeschnitten werden.
Begonnen hatten die städtischen Förster damit im vergangenen Winter bereits im Bereich Nächstebreck. In diesem Jahr soll an der Trasse in Elberfeld-West und Vohwinkel ähnlich verfahren werden.
Weil manche Bäume in Richtung des Rad- und Wanderwegs gefällt werden müssen, wird die Trasse zur Sicherheit kurz vor der jeweiligen Fällung gesperrt und wieder freigegeben, sobald das Holz vom Weg geräumt ist.
Wie die Erfahrungen an der Sambatrasse zeigen, wachsen Bäume und Sträucher als Sämlinge oder sogenannte Stockausschläge aus den Wurzeln sehr schnell wieder nach. Neupflanzungen sind also gar nicht nötig. Im Gegenteil: Auch in Zukunft müssen diese Bereiche immer wieder gepflegt werden, damit die Nordbahntrasse nicht erneut von der Natur überwuchert wird oder Menschen gefährdet werden.