„Ein Tag großer Freude für Wuppertal“, „Durchbruch für ein Herzensprojekt“, „städtebauliches Leuchtturm-Signal“, „Symbol für die Selbstbehauptungskraft der Stadt“ und „Bewahrung eines nationalen Kulturerbes“:
Die Reaktionen der Wuppertaler Stadtspitze sowie der Bundes- und Landtagsabgeordneten waren am Donnerstag, 12. November, einhellig euphorisch, nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages am Nachmittag eine Fördersumme von insgesamt 29,2 Millionen Euro (28,2 Mio. Euro aktuell sowie 1 Mio. Euro bereits im vergangenen Jahr) für den Umbau des ehemaligen Schauspielhauses an der Kluse in ein Pina Bausch-Zentrum beschlossen hat. Das Nutzungskonzept, das PACT Zollvereins-Direktor Stefan Hilterhaus entwickelt hat, sieht eine partizipative Bespielung des Schauspielhauses durch vier Elemente vor: die Pina Bausch Stiftung, das Tanztheater Wuppertal, ein „Produktionszentrum“, das internationale, spartenübergreifende Aufführungen einlädt und koproduziert, sowie ein „Bürger-Forum ‚Wupperbogen’“ als Podium für Kongresse und Foren.
Ein glücklicher Oberbürgermeister Andreas Mucke verband beim Pressetermin am Schauspielhaus das kulturelle Zukunftsprojekt mit der städtebaulichen Aufwertung durch den Umbau des Hauptbahnhofareals: „Wir bauen mit dem Döppersberg ein neues Eingangstor in unsere Stadt. Mit dem benachbarten Pina Bausch-Zentrum werden wir mit der Unterstützung von Bund und Land in sechs oder sieben Jahren einen Ort internationaler Strahl-kraft schaffen. Wuppertal als Heimat des Pina Bausch-Tanztheaters wird auch künftig ein internationales Zentrum des modernen Tanztheaters sein. Unser geschlossenes, unter Denkmalschutz stehendes Schauspielhaus hat häufig überregional die kommunale Finanzmisere und den Niedergang der Bühnenkultur bebildert. Das Projekt Pina Bausch-Zentrum wird ein Beleg sein für den erfolgreichen Wiederaufschwung und den Selbstbe-hauptungs- und Gestaltungswillen unserer Stadt.“
Mucke dankte allen Mitstreitern, allen voran den beiden Landtagsabgeordneten Dietmar Bell und Andreas Biallas sowie Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig, die gemeinsam das am-bitionierte Projekt initiiert und mit vielen weiteren Akteuren in Bund und Land erfolgreich vorangebracht hätten. Auch das Tanztheater und die Foundation Pina Bausch hätten sich von Anfang an intensiv in die Entwicklung des Konzeptes eingebunden.
Mit der beschlossenen Bundesförderung gilt eine Vereinbarung, nach der nun auch die Stadt Wuppertal und das Land Nordrhein-Westfalen in ihren Haushalten für die kommenden Jahre ihren Anteil an der Gesamt-Investitionssumme von jeweils rund 16 Millionen einstellen. Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig sagte heute für Wuppertal bereits zu, dass dies durch Umschichtungen in der mittelfristigen Finanzplanung sichergestellt werde.