Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland gratis arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts beträgt die Lohnlücke in diesem Jahr erneut 22 Prozent.
Jedes Jahr steht der Tag für Lohngleichheit unter einem anderen Motto. Im Fokus liegt einer der Faktoren, die die Lohnkluft verursachen. In diesem Jahr geht es um Transparenz in Gehaltsstrukturen.
Roswitha Bocklage, Leiterin der Gleichstellungsstelle: „Gespräche über Gehälter sind in Deutschland oft noch Tabu: Über Geld spricht man nicht. Transparente Gehaltsstruktu-ren bilden jedoch die Basis für eine gerechte Lohnfindung. Durch sie kann aufgedeckt werden, ob Frauen und Männer für gleichwertige Tätigkeiten gleich bezahlt werden. Sind geschlechtsspezifische Lohnunterschiede im Betrieb sichtbar geworden, wird es schwierig für Unternehmen, dieses Ungleichgewicht nicht aktiv zu beseitigen.
Gleichzeitig können Unternehmen mit geschlechtergerechten Verdienststrukturen punkten. Sie signalisieren damit Fairness und setzen sich im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte von der Konkurrenz ab.
Auch im Gehaltspoker ist Transparenz ein wichtiger Faktor: Damit Frauen ihre Ansprüche auf das gleiche Gehalt durchsetzen können, müssen die Spielregeln für alle nachvollziehbar sein. Nur wenn Frauen wissen, was ihre Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen, können sie souverän bei Gehaltsverhandlungen auftreten und gewinnen.
Die Gleichstellungsstelle für Frau und Mann der Stadt Wuppertal unterstützt daher die Forderungen nach transparenten Spielregeln bei der Lohngestaltung, um auf diesem Weg der Entgeltgleichheit einen Schritt näher zu kommen.“