Die Elberfelder Innenstadt war großräumig mehrere Stunden lang für den Verkehr gesperrt. Die Polizei schaltete ein Infotelefon und war mit über 1.000 Beamten im Einsatz, um die verschiedenen Gruppen voneinander getrennt zu halten.
Nicht wie erwartet 400, sondern kaum 200 Salafisten kamen nach Wuppertal. Auf der anderen Seite hatten sich zahlreiche Neonazis und Hooligans den Pegida-Anhängern angeschlossen. Auch dort waren es mit rund 800 Demonstranten wesentlich weniger als angekündigt. Wegen gewaltsamer Auseinandersetzungen, unter anderem wurden Flaschen und Böller geworfen, untersagte die Polizei den geplanten Zug der Pegida-Anhänger durch Elberfeld. Daraufhin beendete die Pegida die Kundgebung. Oberbürgermeister Peter Jung lobte die Polizei, die gut vorbereitet war und dankte den Beamten für ihren Mut und ihr besonnenes Vorgehen.
Im Vorfeld der Kundgebungen hatte Jung appelliert: "Wuppertal ist eine tolerante und weltoffene Stadt, in der Menschen, die hier geboren sind oder aus aller Welt zu uns kommen, ihre gemeinsame Heimat haben und friedlich miteinander leben - ganz gleich, welchen Glaubens sie sind oder welche sexuelle Orientierung sie haben. Dies ist kein Lippenbekenntnis, sondern die Realität, die wir Tag für Tag in unserer Stadt leben und erleben und die es kraftvoll zu verteidigen gilt."
Polizei zieht positives Fazit
Insgesamt mussten 8 Personen vorübergehend in polizeiliches Gewahrsam genommen werden. In 21 Fällen wurden Straf- bzw. Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gefertigt, überwiegend nach Vorschriften des Versammlungsgesetzes.
Das extra für den Einsatz eingerichtete Bürgertelefon konnte bei insgesamt 435 Anrufen Hilfestellungen bieten.
Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf dieses durchaus schwierigen Tages. Menschen, die sich friedlich versammeln wollten, konnten ihre Meinung frei äußern. Die Wuppertaler Bevölkerung hat für alle Belastungen großes Verständnis gezeigt. Es gab keine Verletzten. Ich danke allen Polizistinnen und Polizisten und bin froh, dass ich sie gesund nach Hause entlassen konnte. Es war ein guter Tag für unsere Demokratie, die wehrhaft ist und gleichwohl nicht wehrlos."