Insgesamt werden bis Ende 2017 rund 32 Millionen Euro in die Sanierung des Schienennetzes der Region, die Ausstattung mit digitaler Leit- und Sicherheitstechnik und den Bau dieses modernen elektronischen Stellwerks in Wuppertal investiert.
Mit dem Bau des elektronischen Stellwerks wurde bereits begonnen. Als Grund für die lange Bauzeit gibt die Bahn schwierige Gründungsarbeiten für die über 100 neuen Signale und die Anpassung an die vorhandene Alttechnik an. Die Inbetriebnahme ist bis Ende 2017 angekündigt.
Damit werden die bestehenden Stellwerke in Gruiten, Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal Hauptbahnhof abgelöst, die noch aus den Jahren 1964 und 1976 stammen. Insgesamt müssen 387 Signale aufgestellt, 98 Weichen an die neue Technik angeschlossen und 374.000 Meter Kabel verlegt werden.
Wie dies bereits 2013 und 2014 der Fall war, sind in den Jahren 2015 und 2016 hauptsächlich an Wochenenden zeitweise Änderungen in den Zugläufen geplant. Im Jahr 2017 kommt es auch für die Berufspendler zu Einschränkungen. Dann wird in den Osterferien und in den Sommerferien der komplette Gleisabschnitt zwischen Gruiten und Oberbarmen gesperrt, um die letzten Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks inklusiver umfangreicher Testläufe der neuen Technik durchzuführen.
Oberbürgermeister Peter Jung begrüßt die umfangreiche und kostenintensive Maßnahme für die Stadt Wuppertal. „Das ist eine große Investition in die Infrastruktur der Bahn, die Wuppertal sehr nützen wird.“ In intensiven Abstimmungen mit der Deutschen Bahn, den übrigen Eisenbahnverkehrsunternehmen und dem VRR als Aufgabenträger für den Schienennahverkehr in der Region wird es darum gehen, die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so weit wie möglich zu minimieren und diese rechtzeitig und umfassend über alternative Fahrmöglichkeiten zu informieren. Entsprechende Gesprächsrunden finden seit Beginn der Arbeiten am elektronischen Stellwerk Anfang 2013 regelmäßig statt.
Frank Meyer, Beigeordneter für Bauen und Verkehr, betont ebenfalls die Chancen nach den Baumaßnahmen. „Die Bauarbeiten treffen uns natürlich ganz empfindlich“, so Meyer. „Doch wenn das Stellwerk erst in Betrieb ist, wird die Stadt sehr davon profitieren.“ So wolle die Bahn damit die Leistung und Effizienz im Schienenverkehr steigern: Zusätzliche Fahrmöglichkeiten zwischen den Fern- und Nahverkehrsgleisen sowie neue Umfahrungsmöglichkeiten entlasten den Bahnverkehr zukünftig im Wuppertaler Raum. Bei Bauarbeiten und Gleissperrungen soll die höhere Flexibilität zur Vermeidung von Verspätungen beitragen. „Das ist hier bei uns im schmalen Tal enorm wichtig. Sobald etwas Unvorhergesehenes geschieht – zum Beispiel ein Unfall oder ein technischer Defekt -, liegt der Bahnverkehr in Wuppertal ganz schnell lahm“, sagt Meyer. Solche Probleme sollen mit einem neuen Stellwerk und den zwölf neu zu bauenden Weichen vermieden werden. Die Bahn hat zugesagt, über die weiteren Baumaßnahmen rechtzeitig zu informieren. Nach und nach sollen die Fahrplanänderungen in der Reiseauskunft im Internet zu sehen sein, Fahrplanaushänge an den Bahnhöfen sollen die Reisenden informieren.