Das bisherige Wuppertaler Modell einer dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen müsse wegen steigender Nachfrage ergänzt werden mit größeren Einheiten. So richtet die Stadt zurzeit die aufgegebene Grundschule Yorckstraße so her, dass 110 Menschen dort vorübergehend leben können. Noch in dieser Woche werden dort die ersten Bewohner erwartet. Geprüft wird auch ein ehemaliges Firmengebäude in der Hastener Straße.
Die Unterbringung in den großen Einrichtungen, in denen rund 100 Menschen leben können, soll immer nur vorübergehend sein. „Natürlich suchen wir auch weitere Unterbringungsmöglichkeiten, wir sind auch weiterhin im Gespräch mit Privateigentümern“, so Slawig. Auch das Land suche derzeit Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und habe dafür für die kommenden vier Wochen die Jugendherberge angemietet.
Deutliche Kritik richtete Slawig wegen der Kosten an Bund und Land. Die Kosten für Asylbewerber seien in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und belasteten den städtischen Haushalt, ohne dass die Kommunen darauf Einfluss nehmen könnten. Zahlte Wuppertal 2013 für Asylbewerber und deren Unterbringung 11,6 Millionen Euro, waren es 2014 bereits 16,6, Millionen. Für 2015 hat die Stadt vorsorglich 22 Millionen Euro eingeplant. Vom Land bekam die Stadt für diese Aufgabe 3 Millionen, vom Bund 5 Millionen Euro. „Die Kommunen müssten die Kosten übernehmen, ohne Einfluss nehmen zu können. Der Bund muss diese gemeinschaftliche Aufgabe besser finanzieren“, so Slawig.