Als so genannte Aufholer sieht der ADFC diejenigen, die sich gegenüber dem Test 2012 am meisten verbessern konnten.
Über 100.000 Menschen hatten im Herbst 2014 am ADFC-Fahrradklima-Test teilgenommen und die Fahrradfreundlichkeit ihrer Wohnorte bewertet. Am Donnerstag, 19. Februar, sind je zwölf Städte als „Spitzenreiter“ und als „Aufholer“ in Sachen Fahrradfreundlichkeit ausgezeichnet worden. Die Urkunden überreichten in Berlin Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), und Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC. Es war der sechste Test dieser Reihe.
Die Bestplatzierten sind die Städte Münster, Karlsruhe, Freiburg, Erlangen, Oldenburg, Ingolstadt, Bocholt, Nordhorn, Wesel, Reken, Ketzin und Rhede.
ADFC: Wuppertal beispielhaft
Besondere Aufmerksamkeit zollten ADFC und Bundesverkehrsministerium nach eigener Aussage den Aufholer-Städten. Top-Aufholer sind neben Wuppertal und seiner Partnerstadt Schwerin, die in ihrer Kategorie ebenfalls gesiegt hatten, auch Augsburg, Stuttgart, Göttingen, Heilbronn, Trier, Schwerin, Iserlohn, Norderstedt, Heiligenhaus, Eschborn und Ilmenau.
ADFC-Bundesvorsitzender Syberg: „… Wuppertal ist hier beispielhaft mit seiner neuen Nordbahntrasse. Durch sie ist es möglich, selbst in dieser extrem hügeligen Stadt komfortabel und sicher Rad zu fahren. Fahrradfreundlichkeit hebt das Image einer Stadt, macht sie attraktiv als Wirtschaftsstandort, für Neubürger und Touristen.“
Die Ehrenurkunde für Wuppertal nahm in Berlin der langjährige Leiter der Verkehrsplanung und Fahrradbeauftragte der Stadt Rainer Widmann entgegen. „Als ich die Einladung erhielt, glaubte ich zunächst an einen Scherz. Denn seit es den Radklimatest gibt, lagen wir auf den letzten drei Plätzen", zeigte sich Widmann überrascht, verwundert aber gleichwohl hocherfreut, dass sich der jahrzehntelange Einsatz für die schwächeren Verkehrsteilnehmer gelohnt habe und nun sogar eine bundesweite Anerkennung erfahre.
Auch Wuppertals Verkehrs- und Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer ist erfreut und stolz über die Auszeichnung: „Das hat eine Menge mit der Nordbahntrasse zu tun, aber nicht nur. Das Thema Radverkehr ist heute viel stärker im Fokus als noch vor ein paar Jahren. Dieser Preis spiegelt das wider.“