In den drei Bergischen Städten Solingen, Remscheid und Wuppertal ist in den vergangenen Jahren eine Reihe von thematischen Industriekulturrouten entstanden. Die blauen Tafeln mit historischen Erläuterungen und Bildern sind inzwischen gute Bekannte. In Wuppertal gab es bisher schon etwa 250 solcher Standorte, die die Entwicklung der Industriestadt anschaulich werden lassen.
Nun ist auf der Nordbahntrasse, der ehemaligen „Rheinischen Strecke“, eine weitere ergänzende Industriekulturroute entstanden. Bei dieser Route über die Eisenbahntrasse geht es den Autoren speziell um den Zusammenhang von Eisenbahn und Stadtentwicklung. Am Beispiel von etwa 50 historischen Gebäuden – Bahnhöfe, Brückenbauten, Fabriken, Konsumgenossenschaften oder Kalköfen – werden verkehrs- und industriegeschichtliche Zusammenhänge sichtbar. So wird die Bedeutung der Eisenbahn für die Entwicklung der einst bedeutenden Industriestädte im Wuppertal deutlich.
Am 17. September 1879 wurde die „Rheinische Strecke“ von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft eröffnet, damals als konkurrierendes Projekt zu der Bergisch-Märkischen Bahnlinie im Tal. Zum 135-jährigen Bestehen kann die Strecke mit ihren spektakulären Tunneln und Viadukten und schönen Aussichten auch historisch erkundet werden. Einheimische und Besucher bekommen „neue Einblicke in die Geschichte einer alten Industriestadt“, wie es im Untertitel der Route heißt. Und zugleich verbindet sie einige der schon bestehenden Stadtteilrouten zwischen Vohwinkel und Wichlinghausen.
Seit 2008 erarbeitete eine Arbeitsgruppe das Konzept der Route. Beteiligt waren der Eisenbahn-Experte Dr. Hans-Jürgen Vorsteher und Mitglieder der Wuppertal-Bewegung wie Lutz Essrich und Rolf Dellenbusch.
Die Federführung hat das Historische Zentrum mit Reiner Rhefus übernommen. Schon im Jahr 2009 hatte die Gruppe aus Anlass des 130-jährigen Bestehens der Strecke einen ersten Entwurf der Route im Rahmen einer Ausstellung in der alten Genossenschaftszentrale an der Münzstraße vorgestellt. Es war ein erfolgreiches Kooperationsprojekt von vielen ehrenamtlichen Engagierten und städtischen Dienststellen.
Gerd Neumann vom städtischen Medienzentrum übernahm die Gestaltung der Tafeln. Die Kosten für Material und Druck konnte noch aus Mittel der Regionale bestritten wer-den. Das städtische Ressort Grünflächen und Forsten und der Weiterbildungsträger GBA stellen die Tafeln zurzeit auf.