Oberbürgermeister Peter Jung hatte den Auftrag dafür bereits im Juni erteilt, jetzt gibt es Ergebnisse. „Dabei handelt es sich nicht um kurzfristige Sofortmaßnahmen, sondern um Änderungen, die langfristig für eine Entspannung sorgen sollen“, so der Oberbürgermeister. „Dieses Konzept bin ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schuldig, die in den vergangenen Monaten die Stellung gehalten haben und weit über die Belastungsgrenzen hinaus gearbeitet haben.“
Die saisonale Antragsflut, dreimal so lange Bearbeitungszeiten wegen des neuen Personalausweises (18 statt 6 Minuten) und eine hohe Krankenquote führten vor allem im Juni zu massiven Wartezeiten beim Einwohnermeldeamt und in den Bürgerbüros. „Das Rathaus will ein bürgerorientierter Dienstleister sein, die Meldebehörde ist dabei ein entscheidender Aufgabenbereich. Hier bestand akuter Handlungsbedarf“, bekräftigte Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig.
Zukünftig bekommen die Wuppertaler eine schriftliche Information über ihre demnächst ablaufenden Dokumente und können dann einen Termin vereinbaren. „Wer einen Termin hat, kommt auch bereits jetzt innerhalb von Minuten dran“, verspricht Jochen Siegfried, Leiter des Bürgeramtes, zu dem auch die Meldebehörde gehört. Probleme bereiten die vielen nicht eingehaltenen Termine: „Allein im September wurden 40 Prozent der online reservierten Termine nicht wahrgenommen. „Das blockiert natürlich alles“, so der Amtsleiter.
Deshalb soll die Terminvereinbarung verbessert werden: Die Bürger sollen ihr Anliegen konkretisieren und erhalten einen Tag vor dem Termin eine Erinnerungsmail. Technische Neuerungen wie sogenannte „Bürgermonitore“, bei denen die Kunden auf einem Pad den Vorgang verfolgen und ihre Unterschrift leisten, oder Durchlaufscanner sollen Medienbrüche vermeiden und Zeit sparen.
Außerdem wird das Personal verstärkt, nämlich mit 5,6 Stellen. Stadtdirektor Dr. Slawig: „Das Einwohnermeldeamt ist eine der wenigen Leistungseinheiten, bei der neue Stellen geschaffen werden. Die Notwendigkeit ist absolut gegeben.“ Besetzt werden sollen diese Stellen unter anderem mit Auszubildenden, die im Sommer ihre Abschlussprüfung machen, aber bereits während des letzten Ausbildungsabschnitts dann im Einwohnermeldeamt eingesetzt werden.
Der erhöhte Personalbedarf wird durch eine Umlage finanziert, um den grundsätzlichen Stellenabbau nicht zu gefährden. „Auch deswegen musste eine zunächst eine ausführliche Analyse erfolgen, um bei den anderen Leistungseinheiten für Transparenz zu sorgen“, so Slawig.
Bis Ostern wird es wohl dauern, bis es spürbare Verbesserungen in der Meldebehörde gibt. Denn die Einarbeitung der neuen Kolleginnen und Kollegen ist aufwändig. Dann werden aber auch die technischen und organisatorischen Neuerungen umgesetzt und das Einwohnermeldeamt für den großen Ansturm im Frühjahr gerüstet sein