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WuppertalPressemeldung – 06.10.2014

Brückenbaustelle Brändströmstraße ruht: Für Fußgänger frei

Auf der Baustelle der Brücke Brändströmstraße sind die Arbeiten unterbrochen worden. Der vorgesehene Anhub der Straßenbrücke über die Eisenbahn kann nicht wie geplant erfolgen. Eine Materialprüfung hat ergeben, dass der Brückenstahl diesen Belastungen nicht standhalten könnte. Für Fußgänger wird die Brücke ab Dienstag, 7. Oktober, freigegeben.

Nachdem die Arbeiten bis zum tragischen Unfall mit Todesfolge am 18. März dieses Jahres planmäßig verlaufen waren, ruhten sie ab jenem Zeitpunkt bis auf einige wenige Ausnahmen.  Durch den  Unfall – über dessen Ursache der Stadt weiterhin keine Informationen der Staatsanwaltschaft vorliegen – war der ursprünglich mit der Deutschen Bahn abgestimmte Zeitplan nicht mehr zu halten. Er musste durch die Baufirma neu abgestimmt werden.

 

Erst Mitte Juli 2014 konnte die Bahn neue Sperrzeiten für die Arbeiten an der Unterseite der Brücke benennen.  Anfang August stimmten Bahn und Baufirma den neuen Zeitplan ab. Für den Brückenanhub stand so der 10. bis 13. Oktober zur Verfügung, für den Einbau des Schutzgerüstes eine zweite Sperrpause vom 17. bis 20. Oktober. Am 20. August ging es dann weiter. Für den Aufbau der Anhubkonstruktion war es allerdings unvermeidlich, das Bauwerk nun auch für Fußgänger voll zu sperren. Dies sollte bis 14. Oktober gelten.

Materialprobe mit negativen Ergebnissen

Für den Anhub mussten Laschen auf den Überbau der Brücke geschweißt werden. Eine erste Zugprobe verlief positiv. Experten der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Duisburg überprüften die neuen Schweißnähte. Die gleiche Untersuchung alter Bestandsschweißnähte an der Unterseite der Hauptträger, an deren Oberseite die Laschen zum Anhub befestigt worden waren, ergab allerdings, dass diese viel dünner waren, als in den Bestandsplänen verzeichnet.

Weil sich alle Fachleute trotzdem einig waren, dass Stahl, der nur 50 Jahre alt ist, solche Lasten aufnehmen können sollte, ging der Aufbau der Anhubkonstruktion zunächst weiter, um den Zeitplan einzuhalten.

 

Auch mit Blick auf den Unfall vom März schlug das SLV vor, zusätzlich nun auch den Stahl der Hauptträger überprüfen zu lassen. Anfang September erfolgte daher die Materialprobe. Mitte des Monats kamen die ernüchternden Ergebnisse: Zwar bestätigten die Proben die ersten Untersuchungen auf so genannte Schweißbarkeit des Stahls. Teile des Stahlträgerprofils können jedoch die Lasten, die beim Anhub entstehen, nicht gesichert aufnehmen. Er könnte im schlimmsten Fall auseinanderreißen.

 

Nachdem alle am Bau Beteiligten die Ergebnisse der Materialprüfung ausgewertet und bewertet hatten, stand fest: Der geplante Anhub Mitte Oktober findet nicht statt. Unmittelbar danach setzten sich Stadt, Planer und Sachverständige zusammen und berieten Alternativpläne.

Langen Sperrpausen werden trotzdem genutzt

Festgelegt wurde schnell, dass die wertvollen Sperrzeiten an den zwei Oktoberwochenenden trotzdem genutzt werden sollen – nur eben anders als geplant. In diesen Zeiträumen, in denen der Bahnverkehr eingestellt ist, möchten sich die Bauleute umfassende Kenntnisse vom Zustand der Brücke an ihrer Unterseite beschaffen, zum Beispiel wie es dort um die Stärke der alten Schweißnähte steht. Bei laufendem Bahnverkehr ist jegliches Arbeiten an der Brückenunterseite unmöglich.


Die jeweils fast 50 Stunden langen Sperrpausen sind ob ihrer Dauer ungewöhnlich und bieten überhaupt erstmals die Möglichkeit, die Brücke detailliert an ihrer Unterseite zu inspizieren. Auch wenn inzwischen bereits eine alternative Anhubvariante entwickelt wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt, wie es mit den Arbeiten konkret weitergehen wird.

 

Die Überlegungen gehen in alle Richtungen. Offen bleibt erst einmal auch, ob und wie sich die Kosten erhöhen könnten. Die Frage der Wirtschaftlichkeit der Sanierung steht im Raum. Die Stadt ist in Gesprächen mit der Bahn, die Verantwortlichen dort wissen von der Problemlage. Doch sind zum Beispiel Verhandlungen über neue Sperrpausen sehr aufwändig. Die Mitglieder des Verkehrsausschusses sind ebenfalls über die erneute Unterbrechung der Arbeiten informiert worden.

 

Für den Verkehr wird die Brücke Brändströmstraße wohl noch länger gesperrt bleiben müssen. Fußgänger allerdings können sie ab Dienstag, 7. Oktober, wieder nutzen.

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