Viadukte
Die Sanierungen der Viadukte Steinweg (Kuhler Viadukt) und Bartholomäusviadukt (Wichlinghauser Viadukt) liegen gut im Zeitplan. Gelegentlich ging das nur mit Wochenend- und Nachtarbeiten. „Denn die Abdichtungen können nur bei trockener, nicht zu kalter Witterung und mindestens acht Grad Bauteiltemperatur aufgetragen werden", berichtet Brückenprojektleiter Frank Potempa von der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau der Stadt. Beide große Viadukte erhalten in den nächsten Wochen noch eine aus einzelnen Elementen bestehende Entwässerungsrinne.
Auf dem Viadukt am Steinweg werden auf 560 Meter Länge Betonkappen eingebaut, die unter anderem die Kabel für die Beleuchtung aufnehmen und auf denen die Lampenmaste befestigt werden. Danach kann auch die eindrucksvolle LED-Lichtinszenierung wieder eingeschaltet werden. Als Letztes installieren die Arbeiter das im historischen Stil gefertigte Wupperkreuzgeländer in 20 Meter Höhe über dem Steinweg.
Tunnel
Erfreuliche Nachtrichten von den Tunnelbaustellen auf der Trasse: Bei allen sechs Tunneln, Gesamtlänge über zwei Kilometer, ist der Innenausbau – inklusive LED-Beleuchtung – komplett abgeschlossen. Gearbeitet werden durfte bekanntlich aus Gründen des Artenschutzes nur zwischen April und Ende September (Tunnel Dorp und Schee sogar nur bis Anfang August), was bei allen Tunnelbaumaßnahmen unter großer Anstrengung aller am Bau Beteiligten gelang. „Und der Kostenrahmen von rund 5,7 Millionen Euro bei den fünf städtischen Tunneln wird voraussichtlich nicht voll ausgeschöpft“, teilt Thorsten Warning, Abteilungsleiter Konstruktiver Ingenieurbau, mit.
Tunnel Schee
„Auch für eine Winteröffnung des Tunnel Schee zeichnet sich eine für alle Projektbeteiligten und vor allem die Nutzer praktikable und vertretbare Lösung ab, die nach Endabstimmung mit dem Umweltministerium in der kommenden Woche bekannt gegeben werden soll. Unser Ziel ist die ganzjährige Öffnung des Tunnels rund um die Uhr“, betont Bau- und Umweltdezernent Frank Meyer. Der Tunnel Schee stellt die wichtigste Verbindung in Richtung Sprockhövel und Hattingen mit Anschluss an den Ruhradweg dar, beherbergt jedoch auch ein großes und bedeutendes Fledermaushabitat von überregionaler Bedeutung.
Brücke Bracken
Nicht mehr gelingen wird es allerdings, die Brücke Bracken bis zur Eröffnung der Trasse am 19. Dezember an ihrem vorgesehenen Platz zu installieren. Durchgängig nutzbar wird die Nordbahntrasse trotzdem sein – wenn auch mit einem kleinen Umweg.
Obwohl das Bauwerk sehr einfach anmutet, steckt hier der „Teufel im Detail“. Die Brücke wird im Werk einer Fachfirma komplett vorgebaut, angeliefert und vor Ort eingebaut. Obwohl sie später wartungsärmer sein wird, sind die statischen Berechnungen jetzt umso komplexer. An der Planung der Baufirma musste nachgebessert und korrigiert werden. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Erst nachdem die Brücke korrekt berechnet und Bauteile exakt dimensioniert waren, konnte mit den Plänen für die Arbeiten vor Ort in Wuppertal begonnen werden. Aus diesem Grund wird die Brücke Bracken nun erst im ersten Quartal 2015 eingehoben.
Bis sie an Ort und Stelle steht, bekommen die Trassennutzer eine rund 500 Meter längere Alternativroute ausgeschildert. So können Fußgänger und Radler zur Trasseneröffnung trotzdem die gesamte Strecke vom Tunnel Schee bis zur Stadtgrenze Vohwinkel / Haan (Wibbeltrather Weg) ausprobieren.
Bracken liegt zudem im sogenannten Außenbereich des Projektes Nordbahntrasse, das mit 90 Prozent aus dem EU-Ziel-2-Programm und vom Land NRW gefördert wird. Deshalb gilt hier nicht die für die innerstädtischen Bereiche gültige Vorgabe, Projektkosten bis zum 31. Dezember 2014 abrechnen zu müssen.