Moritz wurde 1969 in der ehemaligen DDR geboren und verbrachte ihr Leben in Quedlinburg und Lobeda, bis sie im Jahr 1985 nach Westdeutschland ausreiste. In ihren Bildern erinnert sie sich vor allem an ihre Herkunft und zeigt eigene Erfahrungen in allgemeingültiger Form.
Rund 40 Werke der Künstlerin werden ausgestellt, darunter befinden sich sowohl frühe Zeichnungen als auch ihre Malerei der letzten Jahre, sodass die Entwicklung ihrer Werke deutlich wird. Moritz‘ Eltern waren Chemiker, weshalb ihre frühen Zeichnungen neben Alltagsgegenständen auch Gefäße aus chemischen Laboren zeigen.
Auf ihren späteren Werken sind Schiffe, Hubschrauber und weitere Motive zum Thema Krieg zu sehen. Die kriegerischen Bilder beinhalten jedoch keine Abbildungen von Kämpfen. Sie strahlen eine trügerische gespannte Ruhe aus, hinter der das Grauen lauert. Die unscharfe Darstellung der Motive schärft den Blick und löst gleichzeitig Zweifel beim Betrachter aus.
„Mir ist es wichtig, Leerstellen zu lassen und das Bild zu öffnen. Die Unschärfe erweitert das Bild, entrückt es. Das Bild muss entrückt sein, um dem Betrachter Freiheit zu ermöglichen“, äußert sich Moritz zu ihrer Arbeitsweise.
Viele der Kriegsbilder entstanden nach Fotovorlagen und sind subjektive Umsetzungen. Die Bilder strahlen eine düstere Melancholie aus, die sich in besonderen Farbklängen wiederspielgelt. Auch bei den Darstellungen von Blumen herrschen düstere, traurige Farben vor. Diese Ambivalenz macht die Werke von Sabine Moritz aus: Einerseits zeigen die Bilder eine Bedrohung, andererseits handelt es sich um schöne Malereien.