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WuppertalPressemeldung – 07.03.2014

Ehrenring für Ernst-Andreas Ziegler

Am Donnerstag, 6. März, verlieh Oberbürgermeister Peter Jung den Ehrenring der Stadt Wuppertal an Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler, den Geschäftsführer und Ideengeber der Junior Uni, für seine herausragenden Verdienste zum Wohl der Stadt – so wie es der Stadtrat am 16. Dezember einstimmig beschlossen hatte.

Über 200 Gäste, darunter die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, langjährige Wegbegleiter und das gesamte Junior Uni-Team, waren bei der Feierstunde im Ratssaal im Barmer Rathaus dabei. Stimmungsvoll eröffnet wurde die Ehrung von der Bigband des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums.

„Dieser Ring ist ein Dankeschön der Stadt und Stadtgemeinde für das, was du in den letzten Jahrzehnten für Wuppertal getan hast“, sagte Jung in seiner launigen Rede, in der er Ziegler zwar durchaus als streitbaren, aber stets aufrechten, mutigen und loyalen Berater und Unterstützer beschrieb. Schmunzelnd fügte er an, es sei schon erstaunlich, dass ausgerechnet ein Zugezogener sich mit einer solchen Überzeugung und Leidenschaft für die Stadt einsetzt. Der aus der Pfalz stammende Ziegler kam zunächst als Lokalredakteur zum Wuppertaler General-Anzeiger, der heutigen Westdeutschen Zeitung. Sein Kürzel „EAZ“ ist heute noch sein „Markenzeichen“.

Ziegler war "kommunaler Außenminister" und Initiator mehrerer Städtepartnerschaften

1972 wurde er Leiter des damaligen Presse- und Informationsamtes. Mehr als drei Jahrzehnte war er verantwortlich für die Pressearbeit der Stadt Wuppertal und lange Zeit auch für die Stadtwerbung und das Stadtmarketing. Seine Arbeit für die Stadt ging jedoch weit darüber hinaus. „Ernst-Andreas Ziegler war Netzwerker, Ratgeber und Wuppertals kommunaler Außenminister“, so der Oberbürgermeister. Ziegler war Initiator und Begründer der Städtepartnerschaften mit Beer Sheva, Košice, Schwerin und Liegnitz. Dank dieser Initiative nahm Wuppertal eine besondere Vorreiterrolle ein, denn Wuppertal und Beer Sheva waren die ersten Großstädte ihres Landes, die 1977 einen offiziellen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet haben. Auch die Städtepartnerschaft mit Košice erregte weltweites Aufsehen, war es doch eine Partnerschaft über den Eisernen Vorhang. Als erste bundesdeutsche Großstadt nahm Wuppertal im Jahr 1980 partnerschaftliche Beziehungen zu einer Stadt in der damaligen Tschechoslowakei auf. Sie entwickelte sich im politisch geteilten Europa zum Modellfall für Städtepartnerschaften zwischen Ost und West.

1999 erhielt Ernst-Andreas Ziegler von der TU Košice in Anerkennung seiner Verdienste um diese Städtepartnerschaft und seiner Arbeiten über kommunale Außenpolitik und Stadtmarketing die Ehrendoktorwürde. 2001 kam die Gastprofessur mit der Verleihung des Professorentitels hinzu. Damit verbunden ist ein Lehrauftrag, dem er sich bis heute mit Hingabe widmet.

Außerdem zählt Ziegler zu den Gründungsmitgliedern des Freundeskreises Neue Synagoge und der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Er ist der Initiator von WIN - Wuppertaler in Not, eine bundesweit einmalige Medieninitiative – gegründet mit Redaktionsleitern der  Wuppertaler Medien, die schnell und unbürokratisch Familien in Not hilft. Ziegler ist auch

der Erfinder des „Langen Tischs“. Zum 60. Stadtgeburtstag im Jahr 1989 hat er seine Idee vom „Langen Tisch“ realisiert – allen Skeptikern zum Trotz.

Ziegler setzte sich als Geschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land auch 41 Jahre lang für die Region ein.

Junior-Uni als Krönung seines Lebenswerks

Als er 2003 beim Presseamt aufhörte, prophezeite im schon der damalige Bundespräsident Johannes Rau, dass nun eine Phase vor ihm liegen würde, die alles andere als Ruhestand bedeute. Und tatsächlich hat er sein Lebenswerk mit der Errichtung der Junior Uni gekrönt.

„Kinder sind das Wichtigste, was wir haben“, ist Ziegler überzeugt. Mit der Junior Uni investiert Wuppertal in die Bildung der Kinder und Jugendlichen – unabhängig von ihrer Herkunft - und damit in die Zukunft der Stadt.

Die privat finanzierte Bildungseinrichtung wurde im Juli 2008 von  Vertretern der Jackstädt-Stiftung, der E/D/E-Stiftung sowie dem Förderverein als Gesellschafter gegründet. Am 3. Dezember 2008 wurde die Eröffnung der Junior Uni im Übergangsdomizil an der Friedrich-Engels-Allee 357 gefeiert.

Von Anfang an war das Projekt ein großer Erfolg: Jährlich begeistern sich rund 4.700 Kinder und Jugendliche aus der Region vor allem für Mathematik, Natur, Technik und Nachhaltigkeit.

Der auffällige bunte Neubau wurde im Dezember 2013 direkt an der Schwebebahnhaltestelle Loh, die jetzt „Loh – Junior Uni“ heißt und die Oberbürgermeister Jung „als Leuchtturm für unsere Stadt“ bezeichnet, eröffnet.

 

„Wenn es eine Stadt gibt, die eine Seele hat, dann ist es Wuppertal."

Sichtlich gerührt nahm der Geehrte nach der Laudatio den Ehrenring entgegen und erntete minutenlangen Applaus. In seiner Dankesrede stellte er einmal mehr unter Beweis, wie er Menschen motivieren und für Ideen begeistern kann: „Nur zehn Prozent der lobenden Worte und des Rings gebühren mir. 90 Prozent sind Gemeinschaftsleistung und damit gehört der Ehrenring vielen Schultern. Die Junior Uni ist genau so ein Beispiel.“ Denn Unternehmer, Stiftungen und engagierte Bürger hätten diesen Erfolg möglich gemacht. „Machen Sie mit und werden Sie Mitglied im Förderverein“, ermunterte er die Anwesenden. Es folgte ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Stadt und zu den Menschen: „Wenn es eine Stadt gibt, die eine Seele hat, dann ist es Wuppertal. Hier ist das Potenzial, die Ideenschmiede für Europa zu werden. In Wuppertal werden Querdenker gefördert, gibt es Freiraum für Menschen, die noch so absurde Ideen umsetzen können.“

Zu den Gratulanten im Rathaus gehörten übrigens auch zwei Ehrenbürger der Stadt: Alt-Oberbürgermeisterin Ursula Kraus und Dr. Jörg Mittelsten Scheid.

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