Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig betonte zur Eröffnung der Bundeskonferenz die Wichtigkeit der Gleichstellungsarbeit vor Ort. „Sie ist das Fundament für die Gleichberechtigung in den Kommunen“, sagte Schwesig und versprach ihre politische Unterstützung. Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit für alle werde es nur durch die Gleichstellung von Männern und Frauen geben - und dafür müssten sich auch die Männer bewegen.
Der Brandenburger Frauen- und Familienminister Günter Baaske forderte die Parteien auf, mehr Frauen für Kommunalwahlen und Landesregierungen aufzustellen.
„Dieser Forderung schließe ich mich an“, sagt Roswitha Bocklage. „In Wuppertal sind lediglich 21 Frauen im Stadtrat. Das entspricht einem Frauenanteil von 33 Prozent.“ Noch schlechter sehe es in Aufsichtsräten und Führungsetagen der städtischen Töchterunternehmen und in der Stadtverwaltung aus: „Der Frauenanteil in den Führungspositionen beträgt lediglich 29 Prozent bei rund 60 Prozent weiblichen Beschäftigten.“
Die 22. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten fordert unter anderem eine umfassende Quotierungsregelung, um durchgängig alle Führungsebenen gleichermaßen mit qualifizierten Frauen wie Männern zu besetzen, gleiche Bezahlung für Frauen und Männer und die Abschaffung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse. Außerdem sollen Hilfesysteme für von Gewalt betroffene Frauen als staatliche Pflichtaufgabe finanziert werden, z.B. Frauenhäuser, Notrufe und Beratungsstellen.
Nach achtjähriger Tätigkeit wurde Roswitha Bocklage als eine der Bundessprecherinnen verabschiedet.
Das neue Sprecherinnengremium besteht aus elf Gleichstellungsbeauftragten aus ganz Deutschland. Sie vertreten die Belange von mehr als 1400 kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten.