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WuppertalPressemeldung – 13.01.2014

Sonntagsvortrag in der Junior Uni mit Zoodirektor Lawrenz

Als Tierarzt versorgte er die kleinen und großen Tiere im Wuppertaler Zoo - vom 4 Gramm schweren Kolibri bis zum 4 Tonnen schweren Elefanten. Als Zoodirektor ist Dr. Arne Lawrenz seit knapp einem Jahr auch für das Zookonzept, die Mitarbeiter und die Tierhaltung verantwortlich. Was er alles auf den Weg gebracht hat und noch vorhat, was bei der Tierhaltung zu berücksichtigen ist und wie die Zoobesucher zukünftig noch näher bei den Tieren sind, stellte er am 12. Januar, in der Junior Uni beim ersten Sonntagsvortrag im Werner-Jackstädt-Audimax des Junior Uni-Neubaus den rund 250 Besuchern vor.

Transparenter Zoo

Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz fesselte die kleinen und großen Zuhörer in seinem spannenden und unterhaltsamen Vortrag und gewährte Einblicke hinter die Kulissen des Zoos, die demnächst für alle Zoobesucher möglich sein sollen: "Unser Zookonzept sieht Transparenz vor", erklärte er. Dazu gehören eine neue Zoogastronomie, bei der man von der Veranda aus die Elefanten beobachten kann, Tiere zum Anfassen, offene Aquarien und gläserne Operationssäle. Und vielleicht können die Wuppertaler Kinder demnächst in der Zooschule die Schulbank drücken, die aus Swasiland stammt. Denn auch ein Schulprojekt mit dem südafrikanischen Land kann Lawrenz sich vorstellen: "Damit die Wuppertaler mehr über die Herkunftsländer unserer Tiere erfahren." In einem geplanten Hochseilgarten direkt neben dem Affengehege sollen die Kinder zukünftig ihre Kletterkünste mit denen der Affen vergleichen - und werden dann wahrscheinlich großen Respekt vor den flinken und geschickten Tieren bekommen...

In Kooperation mit der Junior Uni sollen Laborkurse in den ehemaligen Zoosälen, die zum "Kompetenz- und Bildungszentrum Carl Fuhlrott" umgebaut werden, stattfinden. Ganz wichtig ist dem Zoodirektor das Veterinärmedizinische Zentrum mit der Tierarzt-Aus- und -Fortbildung auf europäischem Standard.

Tierarzt aus Leidenschaft

Mit seiner Nachfolgerin Dr. Maya Kummrow hat Lawrenz einen echten Glücksgriff getan, aber dass er selbst auch Tierarzt aus Leidenschaft ist, konnten alle Zuhörer spüren, als er begeistert von seinem Alltag als Tierarzt erzählte. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen staunten über die Tricks, die bei der Medikamentenmischung und vor allem -verabreichung bei Zootieren angewendet werden müssen: "Ein Löwe ist schließlich kein Kaninchen und lässt sich nicht so einfach untersuchen." So müssen Lawrenz und seine Kollegen auch schon mal zum Blasrohr greifen, um die Tiere zu betäuben.

Mit heiteren Anekdoten und ganz viel Fotos beschrieb Lawrenz das Aufgabenspektrum. Zur Fußpflege muss das Okapi in Narkose versetzt werden, damit die Hufe geschnitten werden können. Eine Infusion für Elefanten wird kanisterweise verabreicht: 120 Liter werden da schon mal am Tag benötigt.

Richtigen Erfindergeist bewiesen der Tierarzt und sein Team bei der Verwendung von selbstklebenden Buch-Schutzumschlägen als "Pflaster" bei Elefanten. Weltweite Beachtung erreichte der Wuppertaler Zoo beim Einsatz von mexikanischen Raubwanzen als natürliche "Blutabnehmer" bei den Tieren.

Besserung bei Vimoto

Erleichtert waren alle, als Lawrenz auf die Frage nach Vimotos Gesundheitszustand Positives berichten konnte. Zum Hintergrund: Das Gorillamännchen war im Sommer an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt und infizierte sich mit einem weiteren Erreger. Diese zusätzliche Infektion ließ seinen Zustand lebensbedrohlich werden und erforderte unter anderem zwei Bluttransfusionen, die bei Gorillas wahrscheinlich bislang noch nicht durchgeführt wurden. Kurz vor Weihnachten konnte Vimoto endlich wieder zu seiner Familie zurückgeführt werden, erkrankte dann aber erneut schwer und musste wieder isoliert und behandelt werden. Er erhielt eine weitere Bluttransfusion, aber nahm noch weiter ab.

Lawrenz: "Vor zwei Tagen haben wir endlich den Grund der erneuten Infektion nachweisen können, ein dem EHEC-Erreger ähnelnder Erreger, den wir nun gezielt bekämpfen können. Vimoto hat schwere Schmerzmittel, Morphine, bekommen, die ihm aber so gut bekommen, dass er freiwillig wieder frisst. Sein Durchfall hat sich gebessert, so dass ich optimistisch bin."

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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